EU-Geberkonferenz soll Flüchtlingen am Westbalkan helfen
Sarajevo (APA) - Die Außenministerien der vier Westbalkanstaaten - Bosnien-Herzegowina, Serbien, Kroatien und Montenegro - werden am morgige...
Sarajevo (APA) - Die Außenministerien der vier Westbalkanstaaten - Bosnien-Herzegowina, Serbien, Kroatien und Montenegro - werden am morgigen Dienstag bei einem unter EU-Schirmherrschaft in Sarajevo stattfindenden Gebertreffen versuchen, 580 Millionen Euro zur Lösung der Unterkunftsprobleme von 27.000 Flüchtlingsfamilien zu sammeln. Teilnehmen werden neben EU-Erweiterungskommissar Stefan Füle auch Vertreter des UNO-Flüchtlingskommissariates (UNHCR) und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) sowie rund 35 nationale Vertreter, darunter ein Repräsentant Österreichs.
Den Großteil des Geldes, nämlich 57 Prozent, soll Serbien erhalten, das in den kommenden fünf Jahren Unterkünfte für 16.800 Familien zu errichten will. Kroatien und Bosnien-Herzegowina sollen jeweils gut 100 Millionen Euro bekommen, Montenegro 28 Millionen. Etwa 45 Prozent der Gesamtsumme wird die EU zur Verfügung stellen, 82 Millionen Euro werden die vier Westbalkanstaaten zu zahlen haben, für den Rest müssen die übrigen Organisationen und Nationalstaaten aufkommen.
Laut einer UNHCR-Analyse aus dem Vorjahr leben von den insgesamt 200.000 Flüchtlingen auf dem Westbalkan weiterhin 73.000 unter der Armutsgrenze: davon 45.000 in Serbien, 14.000 in Bosnien-Herzegowina, 8.500 in Kroatien und 6.000 in Montenegro. Bei den Flüchtlingen handelt es sich um Vertriebene der Jugoslawienkriege der 1990er Jahre.