Lehrer-Dienstrecht - Gewerkschaft: Ab Juni soll es ernst werden

Wien (APA) - Kommende Woche sollen die lange angekündigten Verhandlungen von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S), Finanzministerin Mar...

Wien (APA) - Kommende Woche sollen die lange angekündigten Verhandlungen von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S), Finanzministerin Maria Fekter (V) und Beamtenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (S) mit der Lehrergewerkschaft beginnen. Aus Sicht der Lehrergewerkschaft wird es nach diesem Treffen allerdings noch bis Anfang Juni dauern, bis die Verhandlungen wirklich ernst werden, betont Paul Kimberger (FCG), Vorsitzender der ARGE Lehrer in der Gewerkschaft, gegenüber der APA.

Schmied hatte als Ziel ausgegeben, dass vor dem Sommer erste Eckpunkte eines neuen Dienst- und Besoldungsrechts für alle neu eintretenden Lehrer fixiert sein sollen. Dabei will sie in der Endphase bei einer Klausur so lange mit der Gewerkschaft verhandeln, bis eine Einigung da ist.

Die Gewerkschaft will kommende Woche zunächst die Vorschläge der Regierung entgegennehmen und bewerten. „Das wird einige Zeit dauern, denn es geht ja nicht nur um Geld, sondern auch um Rahmenbedingungen, die neue Rolle des Lehrers und Leiters und Unterstützungssysteme“, so Kimberger. Die Regierung habe immerhin drei Jahre benötigt, um sich auf eine Linie zu einigen. Der Gewerkschaft will der ARGE-Lehrer-Vorsitzende drei bis vier Wochen einräumen.

Am Wochenende sind indes erste Details von Schmieds Plänen für ein neues Dienstrecht bekanntgeworden. Demnach sollen künftig alle Lehrer der Sekundarstufe I (AHS-Unterstufe, Hauptschule, Neue Mittelschule) gleich viel verdienen. Derzeit haben die an den Pädagogischen Hochschulen (PH) ausgebildeten Lehrer an Hauptschulen, die bis 2018/19 durch die Neue Mittelschule (NMS) ersetzt werden sollen, geringere Einkommen als AHS-Lehrer. Auch die Gehälter der Lehrer in der Sekundarstufe II (AHS-Oberstufe, Berufsbildende Höhere Schulen) sollen aneinander angeglichen werden. Volksschullehrer sollen in einer eigenen Gehaltsgruppe bleiben.

Kimberger hält diese Unterteilung „insgesamt für keine gute Idee, weil das zu wenig ist“. Da eine gemeinsame Ausbildung für alle Lehrer mit Masterabschluss geplant sei, müssten auch alle Pädagogen - und zwar unabhängig davon, ob sie für Fünf- oder 19-jährige zuständig sind - das selbe Gehalt bekommen.

Für den Vorsitzenden der AHS-Lehrervertretung, Eckehard Quin (FCG), ist eine Angleichung der Lehrergehälter angesichts des geplanten Master für alle Pädagogen „nicht unvorstellbar“. Ablehnend reagierte er hingegen auf die Idee, dass es unterschiedliche Gehälter für die Lehrer an Sekundarstufe I und II geben soll. Bei den Gymnasien als Schulform, die auf acht Jahre ausgerichtet sei, wäre es absurd, wenn ein Lehrer für den Unterricht in einer vierten Klasse weniger verdienen würde als in der fünften Klasse, so Quin.