Gericht in Bahrain verschob Urteil zu Demokratie-Aktivisten
Dubai (APA/AFP) - Das oberste Berufungsgericht Bahrains hat die Entscheidung über das Schicksal von 21 Demokratie-Aktivisten um eine Woche v...
Dubai (APA/AFP) - Das oberste Berufungsgericht Bahrains hat die Entscheidung über das Schicksal von 21 Demokratie-Aktivisten um eine Woche verschoben. Das Gericht verlegte die Bekanntgabe seines für Montag angekündigten Urteils kurzfristig auf den den 30. April. Die 21 Aktivisten waren im vergangenen Jahr in erster Instanz wegen des Vorwurfs des Umsturzversuchs zu Haftstrafen verurteilt worden. Unter ihnen ist auch der Menschenrechtsaktivist Abdulhadi al-Khawaya, der zu lebenslanger Haft verurteilt wurde und sich seit mehr als zwei Monaten im Hungerstreik befindet.
Das Gerichtsgebäude in Manama wurde von starken Einheiten der Sicherheitskräfte abgeriegelt. Sie sollten neue Proteste der schiitischen Oppositionsgruppe Al-Wefak gegen das sunnitische Königshaus verhindern. In den vergangenen Tagen hatte es in Bahrain zahlreiche Protestkundgebungen gegeben. Die Opposition wollte angesichts der Ausrichtung des Formel-1-Rennens in Bahrain auf ihre Anliegen aufmerksam machen.
Im März 2011 waren über Wochen tausende Angehörige der schiitischen Bevölkerungsmehrheit auf die Straßen gegangen, um die Einrichtung einer konstitutionellen Monarchie zu fordern. Der Inselstaat im Persischen Golf wird seit Jahrhunderten von der sunnitischen Dynastie der Khalifa regiert. Bei der Niederschlagung der Proteste sollen 30 Zivilisten und fünf Sicherheitskräfte getötet worden sein.
Die bahrainische Generalstaatsanwaltschaft teilte am Sonntag mit, al-Khawaya sei bei „guter Gesundheit“. Der dänische Botschafter habe ihn am Sonntag im Militärkrankenhaus besucht. Die Ehefrau des Aktivisten sagte der Nachrichtenagentur AFP, ihr Mann verweigere seit Freitag auch das Trinken und habe am Telefon sehr schwach geklungen.