Spindelegger fordert Eingreifen der EU in Sudan-Konflikt
Luxemburg (APA) - Ein diplomatisches Eingreifen der EU in den Konflikt zwischen dem Sudan und dem Südsudan hat Vizekanzler Außenminister Mic...
Luxemburg (APA) - Ein diplomatisches Eingreifen der EU in den Konflikt zwischen dem Sudan und dem Südsudan hat Vizekanzler Außenminister Michael Spindelegger (V) gefordert. „Ich sehe da eine gewisse Dringlichkeit. Wenn da nicht unmittelbar etwas passiert, dann werden diese Kampfhandlungen mit Sicherheit fortgesetzt“, sagte Spindelegger nach Beratungen der EU-Außenminister am Montag in Luxemburg. Er habe selbst angeboten, dass sich Österreich wegen seiner Kontakte nach Khartum und Dschuba einbringe, sagte er.
Beide Länder kämpfen um ein Ölfeld in der Grenzregion. Nachdem sowohl der Sudan als auch der Südsudan großes Interesse an den Einnahmen aus dem Ölgeschäft hätten, könnte ein Krieg unausweichlich sein, sagte Spindelegger. „Das müssen wir unter allen Umständen verhindern.“
In einer Erklärung riefen die EU-Außenminister beide Seiten zu einem sofortigen Stopp der Kampfhandlungen auf. Die EU unterstütze die Vermittlungsbemühungen der Afrikanischen Union. „Die EU ist zutiefst besorgt über den eskalierenden Konflikt zwischen dem Sudan und dem Südsudan“, heißt es in der EU-Erklärung.
Spindelegger sagte, er erwarte nun konkrete Vorschläge der EU-Außenpolitikbeauftragten Catherine Ashton. Es werde sich zeigen, ob die EU Kontakt zum offiziellen Vermittler der Afrikanischen Union, dem früheren südafrikanischen Präsidenten Thabo Mbeki, aufnehme. „Wenn er nicht weiterkommt - was sich abzeichnet - dann muss eben die Europäische Union nächste schritte setzen.“ Der Außenminister warnte, dass sich nicht wiederholen dürfe, was im Bürgerkrieg in der Krisenregion Darfur passiert sei. „Ich glaube, dass Europa eine gute Chance hat, als Vermittler zwischen beiden viel stärker in Erscheinung zu treten.“