Bulgarien: Ex-Chef des Auslandsgeheimdienstes angeklagt

Sofia (APA) - Der Ex-Chef des bulgarischen Auslandsgeheimdienstes NRS, General Kirtscho Kirow, ist nach nur drei Monaten Amtszeit als Berate...

Sofia (APA) - Der Ex-Chef des bulgarischen Auslandsgeheimdienstes NRS, General Kirtscho Kirow, ist nach nur drei Monaten Amtszeit als Berater von Premierminister Bojko Borissow entlassen und der Staatsanwaltschaft übergeben worden. Das berichtet die Tageszeitung „24 Tschassa“ am Montag, nachdem es der Premier bereits am Wochenende selbst verkündet hatte. Als Grund gab er an, dass eine Finanzprüfung des NRS gravierende finanzielle Unregelmäßigkeiten gezeigt habe, die Kirow angelastet werden.

Jane Janew, Abgeordneter und Ex-Vorsitzender des parlamentarischen U-Ausschusses zur Prüfung der Amtszeit des vor kurzem aus dem Amt geschiedenen sozialistischen Präsidenten Georgi Parwanow, lieferte weitere Details: General Kirow habe Geheimdienstgelder zur Finanzierung von „Jagdorgien“ Parwanows und seiner Freunde verwendet. Die Beträge seien zuerst gering gewesen, hätten sich dann jedoch kontinuierlich gesteigert und Millionenhöhe erreicht.

Auch der Ex-Leibwächter Parwanows, Oberst Nikolaj Markow, bekräftigte gegenüber der Nachrichtenagentur BGNES die Berichte über Jagdausflüge, die Finanzierung durch Geheimdienstgelder konnte er jedoch nicht bestätigen. Kirow selbst hat die Vorwürfe bisher nicht kommentiert und antwortete lediglich mit „jenem hartnäckigen Schweigen, das für Geheimdienste typisch ist“, kommentierte „24 Tschassa“. Bereits während seiner Amtszeit wurde Ex-Präsident Parwanow mehrmals heftig von Oppositionellen und Tierschützern wegen seine Jagdleidenschaft kritisiert.