AUA, bmi, Germanwings - Mayrhubers Lebenswerk in Trümmern
Wien (APA) - Dass die vom früheren Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber zugekauften Airlines wie AUA (Austrian Airlines) und bmi (British Midla...
Wien (APA) - Dass die vom früheren Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber zugekauften Airlines wie AUA (Austrian Airlines) und bmi (British Midlands) so viele Verluste brachten, könnte Mayrhuber bei seinen Ambitionen auf den Lufthansa-Aufsichtsratsvorsitz nun schaden. Davon berichtet die „Financial Times Deutschland“ am Montag.
Der harte Sparkurs der Lufthansa bringt dem Blatt zufolge auch die Nachfolgeregelung beim Aufsichtsratsvorsitz ins Wanken. Es sei immer weniger vorstellbar, dass der aus Österreich stammende frühere Lufthansa-Chef Mayrhuber wie geplant im Mai 2013 den Chefkontrolleursposten bei Europas größter Fluggesellschaft übernehmen werde, wird unter Hinweis auf Unternehmenskreise berichtet. Am Freitag hatte Lufthansa-Vorstand Carsten Spohr in einem Mitarbeiterbrief an die Mitarbeiter einen tiefgreifenden Sanierungskurs im Passagiergeschäft angekündigt.
Die Lufthansa steht vor einer Zerreißprobe, schreibt die „FTD“. Neben der Konkurrenz durch expandierende Airlines aus den Golfstaaten und durch Billigflieger lasten Zukäufe und unternehmerische Entscheidungen der Ära Mayrhuber massiv auf dem Konzern.
Unter dem Manager, der von 2003 bis Ende 2010 Lufthansa-Chef war, wurden defizitäre Fluggesellschaften wie die AUA oder (die mittlerweile wieder abgestoßene) bmi gekauft. Zudem ließ er die unprofitable Konzerntochter Germanwings stets an der langen Leine laufen. „Das Lebenswerk von Mayrhuber wird nun zertrümmert“, wird ein Lufthansa-Manager zitiert.
Bis jetzt war vorgesehen, dass der 65-jährige Mayrhuber dem einstigen Lufthansa-Chef und jetzigen Aufsichtsratsvorsitzenden Wolfgang Weber nachfolgt. Derzeit ist Mayrhuber nicht im Lufthansa-Aufsichtsrat weil der Corporate Governance Kodex zwischen dem Wechsel vom Vorstand in den Aufsichtsrat eines Unternehmens eine mindestens zweijährige Karenzzeit vorsieht. Der amtierende Lufthansa-Chef Christoph Franz sowie sein Kollege Spohr räumen nun mit den Altlasten auf. Dies beschädige zwangsläufig Mayrhuber, der nahezu sein gesamtes Berufsleben bei der Lufthansa verbracht hat, heißt es bei der deutschen AUA-Mutter.