Pläne für Verkehrssperre „light“ - Geteilte Reaktionen
Salzburg (APA) - Die am Montag von Salzburgs Planungs-Stadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) präsentierte „Innenstadt-Sperre light“ für fünf...
Salzburg (APA) - Die am Montag von Salzburgs Planungs-Stadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) präsentierte „Innenstadt-Sperre light“ für fünf Wochen im Sommer ist noch lange keine „g‘mahde Wies‘n“: Bürgermeister Heinz Schaden (S) sagt zwar nicht „Nein“, möchte aber unbedingt den Altstadtverband im Boot haben und erwartet daher noch Änderungen. ÖVP und FPÖ haben indes bereits abgewunken.
„Diese Light-Version habe ich angeregt, weil ich es problematisch fand, wenn die Durchfahrt durch die Innenstadt komplett gesperrt wird. Und das hat Kollege Padutsch im Amtsbericht auch aufgegriffen. Mir ist jetzt noch wichtig, dass der Konsens mit dem Altstadtverband hergestellt wird“, sagte Schaden zur APA. Es sei daher durchaus denkbar, dass auf den einen oder anderen Wunsch des Verbandes noch eingegangen werden müsse.
Außerdem will der Bürgermeister noch Detailfragen klären, etwa, was mit dem Rot-Kreuz-Parkplatz geschieht. Dieser wäre bei der Sperre nicht mehr erreichbar, das Rote Kreuz lukriert aber dort aus den Parkgebühren erhebliche Einnahmen. „Ich habe gesagt, brechen wir jetzt nichts übers Knie. Der Amtsbericht liegt vor, jetzt wird geredet“, so Schaden, der einen Beschluss vor dem Sommer aber für möglich.
„Am Ende des Tages wird ein gewaltiger Image-Schaden für Salzburg als Tourismusstadt herauskommen“, lehnt ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner die geplante Innenstadtsperre ab. Das Signal an den Tagesgast heiße: „Bleib‘ daheim, wir wollen Dich gar nicht.“ Die mühsame Arbeit der vergangenen Jahre zur Steigerung der Übernachtungszahlen werde so zunichtegemacht. Für den Verkehr würden die Maßnahmen „nicht viel bringen“. Preuner will vielmehr an den Regentagen Shuttlebusse von den Park-and-Ride-Plätzen direkt in die Innenstadt anbieten und setzt auf die Erweiterung der Mönchsberggarage. Außerdem äußerte auch der Vizebürgermeister Bedenken wegen des Rot-Kreuz-Parkplatzes.
Auch von der FPÖ kommt ein glasklares Nein: „Wir Freiheitliche werden einer Sperre der Salzburger Innenstadt sicherlich nicht zustimmen und fordern Schaden und Padutsch auf, die Pläne sofort wieder zu versenken. Anstatt die Altstadt zu sperren, fordern wir den Ausbau von Park-and-Ride-Plätzen an den Stadtgrenzen“, so Klubobmann Andreas Schöppl in einer Aussendung. Er befürchtet „Megastaus, die auch öffentliche Verkehrsmittel treffen würden. „Schon die jüngsten Verkehrsexperimente von Padutsch, die teilweise wieder rückgeführt werden mussten, haben zu großen Beschwerden der Salzburger Bevölkerung geführt.“
Für eine knappe Mehrheit im Gemeinderat würden die Stimmen von SPÖ und Bürgerliste aber reichen, die zusammen über 21 der 40 Sitze im Stadtparlament verfügen.