Belgrader Kosovo-Kreisverwalter auf freien Fuß gesetzt
Prishtina/Pristina/Belgrad (APA) - Zwei am Samstagnachmittag unweit von Prishtina festgenommene Serben, darunter der von Belgrad bestellte K...
Prishtina/Pristina/Belgrad (APA) - Zwei am Samstagnachmittag unweit von Prishtina festgenommene Serben, darunter der von Belgrad bestellte Kosovo-Kreisverwalter Goran Arsic, sind am Montagnachmittag auf freien Fuß gesetzt worden. Laut ihrem Anwalt Zivojin Jokanovic bleibt zunächst unklar, ob das strafrechtliche Verfahren gegen die zwei Serben fortgesetzt wird. Gemäß früheren Medienberichten wären sie der Untergrabung der kosovarischen Verfassungsordnung verdächtigt.
Der kosovarische Innenminister Bajram Rexhepi erläuterte am Samstag, dass die Festnahme auf Basis einer Strafanzeige mehrerer Personen wegen Erpressung erfolgt sei. Arsic soll ihnen mit der Festnahme in Serbien angedroht haben, sollten sie an den am 6. Mai in Serbien anstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen nicht teilnehmen.
Der serbische Kosovo-Minister Goran Bogdanovic meinte andererseits, dass die Festnahme darauf abgezielt habe, die Situation im Kosovo vor den sich nahenden serbischen Wahlen weiter zuzuspitzen. Über die ethnisch motivierte Spannung wird in den letzten Wochen aus dem mehrheitlich von Serben bewohnten Nordkosovo berichtet. Dortige Serben wollen am 6. Mai auf eigene Faust die Lokalwahlen organisieren, was Prishtina nach Ankündigung seiner Regierungsvertreter auf keinen Fall zulassen will. Die EU-Rechtsstaatsmission EULEX hat bereits die Präsenz ihrer Polizeikräfte im Nordkosovo aufgestockt. Ab 1. Mai soll auch die erneute Entsendung einer deutsch-österreichischen Reserveeinheit der internationalen Schutztruppe KFOR in diese Region erfolgen.
Unterdessen kam es am Montag in der Ortschaft Zupce bei Mitrovica zu einer Schlägerei unter Serben und einem Albaner. Dabei wurde ein Serbe verletzt.