Rettung musste einen Bogen ums Spital machen
Wegen des Einbaus eines neuen Notstromaggregates in Kufstein mussten Unfallpatienten einen weiteren Weg auf sich nehmen.
Von Wolfgang Otter
Kufstein –Der Einbau eines Notstromaggregates scheint vor allem eine technische Aufgabe zu sein. Geschieht dies jedoch in einem Krankenhaus, wird es auch zu einer logistischen. Als in der Nacht auf gestern ein weiteres Notstromaggregat im Kufsteiner Bezirkskrankenhaus eingebaut wurde, war daher eine gewissenhafte und vorausschauende Planung vorausgegangen. Immerhin waren wegen der Arbeiten vorübergehend die vorhandenen Aggregate nicht verwendbar.
Unter anderem wurden daher die Rettungsorganisationen angewiesen, keine Notfallpatienten mehr anzuliefern. „Das war eine reine Vorsichtsmaßnahme“, beteuert Martin Duschek, Pressesprecher des Hauses.
Die Operationssäle und Notfalleinheiten, wie die Intensivstation, sind bei einem Ausfall der Stromversorgung über die Notstromaggregate gesichert, wenn diese nicht mehr zur Verfügung stehen, wie es in der Nacht auf Dienstag passiert ist, gibt es noch zusätzlich Batterien.
„Diese Batterien reichen für eine Überbrückung von rund drei Stunden“, erklärt Duschek weiter. Dann müsste eigentlich die Stromversorgung durch die Stadt wieder hergestellt sein. Wenn das nicht passiert, wäre es in der Nacht auf Dienstag tatsächlich knapp geworden.
„Es wären aber zusätzlich mobile Aggregate bereitgestanden, um in diesem Fall für eine weitere Überbrückung zu sorgen. Sogar das Kabel in die Intensivstation war schon vorbereitet“, versichert Duschek. Nur OPs und radiologische Geräte hätte man nicht in Betrieb genommen. Und aus diesem Grund hatten die Krankenhausverantwortlichen die Landesleitstelle aufgeordert, keine akuten schweren Fälle mehr nach Kufstein zu schicken. „Weil es aber für die Notfallsanitäter vor Ort schwer gewesen wäre, zwischen schwer und weniger schwer zu unterscheiden, haben wir uns darauf geeinigt, für diese Nacht überhaupt keine Transporte mehr entgegenzunehmen“, erklärt Duschek weiter.
Die Nacht verlief dann glücklicherweise äußerst ruhig, wie Rotkreuz-Bezirksgeschäftsführer Harald Bachmeier am Dienstag auf Anfrage erklärte. Er war erst am Montagvormittag seitens der Rettungsdienstgesellschaft über die Situation informiert worden. „Wir mussten daraufhin einen zusätzlichen Wagen in Dienst nehmen“, erklärt Bachmeier. Immerhin war mit längeren Transportzeiten zu rechnen. Sechs Einsätze der Ortsstellen Kufstein und Kramsach habe es gegeben. Zwei Patienten wurden aber nach Rücksprache doch nach Kufstein transportiert, die restlichen zwischen Schwaz und der Universitätsklinik aufgeteilt. Im Ganzen gab es keinen Versorgungsengpass, wie Duschek erklärt: „Die Notfallambulanzen waren auch geöffnet.“