Gesundheit

Wie ist das mit Asthma?

Jedes zehnte Kind in Österreich leidet an Asthma. Die Atemwegserkrankung lässt sich mittlerweile gut behandeln. Allerdings mangelt es oft an Aufklärung. Eine neue kindgerechte Broschüre soll dies ändern.

Von Nicole Unger

Innsbruck –Luft rein, Luft raus. Klingt eigentlich gar nicht so schwer. Für Kinder mit Asthma ist das Atmen allerdings eine große Sache. Als würde man durch einen Strohhalm schnaufen – so fühlt es sich in etwa an. „In Österreich erkrankt jedes zehnte Kind zumindest vorübergehend an Asthma bronchiale“, erklärt Elisabeth Horak, Oberärztin der Kinderpneumologie an der Klinik Innsbruck. Bei manchen Kindern verschwindet das Asthma nach einiger Zeit – z.B. im Vorschulalter oder in der Pubertät –, manche haben es ihr Leben lang. „Asthma verursacht Husten, Atemnot, Probleme beim Sport und wenn es einem sehr schlecht geht auch Angst“, sagt die Ärztin.

Für Horak setzt sich eine gute Therapie aus Inhalationsgeräten und den dazugehörigen Medikamenten, Allergenvermeidungen und Aufklärung zusammen. „Kinder sollten genau über ihre Krankheit Bescheid wissen“, sagt die Lungenspezialistin. Nicht immer sei dies der Fall. Aus diesem Grund hat Horak eine neue Broschüre mitentwickelt, die in kindgerechter Form das Thema aufarbeitet. So wird ganz verständlich erklärt, wie das so ist mit dem Asthma: Bei Asthma wehrt sich der Körper gegen manche Dinge, weil er glaubt, dass sie ihm schaden. Daher zieht er die Muskeln in den röhrenförmigen Bronchien zusammen und schickt Immunzellen, um den Auslöser zu bekämpfen. Die Muskulatur verkrampft sich, es bildet sich viel Schleim, die Bronchien verstopfen und man braucht mehr Kraft, um genug Luft durch die engen Gänge zu pressen. Die Auslöser, die Asthma begünstigen, sind von Fall zu Fall verschieden. Umweltbelastungen, Pollen, gewisse Lebensmittel, Kälte, Staub, Überanstrengung, Tierhaare und Zigarettenrauch gehören zu den „Lufträubern“. „Mit neuen Inhalationsgeräten und Bronchien erweiternden Medikamenten lässt sich Asthma mittlerweile gut und individuell behandeln“, betont Horak. So gut, dass man über lange Zeit nichts oder nur wenig bemerkt. Sogar Sport können die kleinen Patienten nach einem Aufwärmprogramm betreiben. Grundsätzlich gilt sogar: je fitter die Kinder, desto weniger Probleme. Ballspiele oder Tennis sind z.B. ideal, weil nach einer Belastung eine Pause folgt. Ein Standby-Inhalator sollte aber immer dabei sein.

Wichtig ist Horak die richtige Diagnose. Eltern rät sie, hellhörig zu sein, denn Atemnotprobleme äußern sich oft diskret. Kinder gewöhnen sich schnell an die reduzierte Atemluft. Bei dauerndem Husten ist ein Besuch beim Kinderarzt ratsam.