Pechlaner hält wenig von Opposition
SPÖ-Stadtparteichef will kein Sesselkleber sein, aber eine geordnete Partei übergeben. Feder-spiel unterstützt Platzgummer.
Von Peter Nindler und Manfred Mitterwachauer
Innsbruck –Das Thema Wahlempfehlung ist für die kommende Bürgermeisterstichwahl am 29. April zwischen Christine Oppitz-Plörer (FI) und Christoph Platzgummer (ÖVP) derzeit in aller Munde. Offiziell wollen weder SPÖ noch FPÖ ihren Wählern Vorgaben machen. Die Grünen halten sich noch bedeckt, kolportiert wird aber, dass sie sich nicht aktiv für, sondern lediglich gegen eine Person aussprechen werden: Und die sei Platzgummer. Dieser wiederum erhält den erwarteten Rückenwind von Rudi Federspiel: „Ich vertraue ihm mehr in der Sicherheit.“ Oppitz-Plörer habe Zeit genug gehabt, hier etwas zu tun. Daher steht für Federspiel auch fest, dass „ich Platzgummer wählen werde“.
Die SPÖ wird keine Empfehlung abgeben. Das wurde bei der gestrigen Präsidiumssitzung noch einmal klargelegt. Diskutiert wurde auch über interne Grabenkämpfe, wobei sich Stadtparteichef Ernst Pechlaner als wichtige Klammer der Partei sieht. „Ich bin der Garant dafür, dass es keine Spaltung gibt.“ Seine Verantwortung sei klar: Er wolle bis zum Parteitag im Herbst die Erneuerung vorantreiben, eine geordnete SPÖ übergeben und „keine verbrannte Erde hinterlassen“.
Obwohl sich die Frage Koalition oder Opposition derzeit nicht stelle, bezeichnet Pechlaner die Stimmung in der Partei als gespalten. Er selbst hält wenig von der Oppositionsbank und verweist darauf, dass die SPÖ seit 1945 eine positive Gestaltungskraft in der Landeshauptstadt sei. Bis zum Parteitag im Herbst möchte Pechlaner die Entscheidungsgremien in der Innsbrucker SPÖ verkleinern, den Bezirksauschuss mit allen parteinahen Organisationen wiederbeleben und die Stadtteilsektionen durch Themensektionen aufwerten. „Wir wollen auch Sympathisanten stärker in die Partei einbeziehen“, betont Pechlaner. Als Unterstützung werden Expertenpools angedacht.
Der neue Parteichef bzw. die neue Vorsitzende soll jedenfalls ein Mandat bzw. die Aussicht darauf haben – ob im Gemeinderat, im Landtag oder auf Bundesebene.