UNO-Beobachter können in Syrien wenig ausrichten
Das kleine Vorauskommando der UNO-Beobachter in Syrien kann die Massaker und Verhaftungen nicht verhindern. Aktivisten meldeten, am Montag seien landesweit mehr als 60 Menschen von den Truppen des Regimes getötet worden. Am Dienstag habe die Armee Ziele im Umland von Hama und in Homs angegriffen. In der Provinz Idlib seien 15 Soldaten gemeinsam desertiert.
Im Zentrum der Hauptstadt Damaskus explodierte zudem einem Fernsehbericht zufolge am Dienstag eine Autobombe. Dabei seien mindestens drei Menschen verletzt worden, meldete der regierungsnahe Fernsehsender Ichbaria. „Bewaffnete Terroristen“ hätten den Anschlag verübt, hieß es. Bei der Explosion, die sich in einer beliebten Einkaufsgegend in der Nähe der Altstadt ereignete, sollen laut dem Sender auch Gebäude in der Umgebung zerstört worden sein.
UNO-Untergeneralsekretär Lynn Pascoe hatte am Montag im Weltsicherheitsrat erklärt, die schweren Menschenrechtsverletzungen hielten trotz der Einigung über eine „Waffenruhe“ an. Wie die in London ansässige Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, waren unter den Toten in Syrien mindestens 48 Zivilisten. Allein in der Protesthochburg Hama im Zentrum des Landes wurden demnach 31 Zivilisten durch Schüsse der Regierungstruppen getötet. 16 weitere starben den Angaben zufolge in der Provinz Idlib im Nordwesten des Landes.
Bisher sind in Syrien lediglich acht Beobachter im Einsatz, von denen zwei dauerhaft in der Protesthochburg Homs stationiert sind. Die anderen UNO-Militärbeobachter fuhren am Dienstag nach Angaben von Augenzeugen in die Provinz Idlib, ins Umland von Damaskus und in die Provinz Aleppo. Am Abend wurden drei weitere unbewaffnete Beobachter erwartet. In den kommenden Tagen werde ihre Zahl auf 30 ansteigen, sagte ein UNO-Sprecher in Damaskus.