Römerwand als Stein des Anstoßes
Aguntum will Blickfang aufstellen. Nach Veto der Bezirkshauptmannschaft hofft man auf grünes Licht vom Land.
Von Claudia Funder
Dölsach –Aguntum, einzige römische Stadt Tirols, ist der historische Eckpfeiler und kulturhistorisch bedeutendste Platz Osttirols. „Aus diesem Wissen besteht die Verpflichtung, nicht nur Grabungen durchzuführen, sondern die Ergebnisse auch zeitgemäß zu präsentieren“, betont Leo Gomig, Obmann des Vereins „Curatorium pro Agunto“.
2012 wird das einhundertjährige Ausgrabungsjubiläum gefeiert. Die Grabungskampagnen kosten pro Jahr rund 100.000 Euro, getragen von Verein, Bund und Land. Als Folgekosten kommen weitere 30.000 Euro hinzu, um der Bevölkerung die Ergebnisse auch attraktiv präsentieren zu können. Auch die Infrastruktur der Anlagen und des Museums wird permanent optimiert. 2012 sollen weitere Weichenstellungen etwa hinsichtlich des Besucherleitsystems umgesetzt werden. Vieles wurde bereits realisiert. Mit den beiden noch offenen Punkten, der „Römerwand“ und dem „Landmark“, stößt man bei den zuständigen Behörden allerdings noch auf Granit. Dem überdimensionalen 18-mal-5-Meter-Transparent in Form eines Römers als einladender Blickfang neben dem Museum wurde von der Bezirkshauptmannschaft die naturschutzrechtliche Genehmigung verweigert. Die Aussicht auf die Dolomiten würde durch das Plakat verstellt werden. „Nun ist die Naturschutzabteilung des Landes am Zug und ich hoffe auf einen positiven Bescheid“, erklärt Gomig. Die Entscheidung sollte in drei bis vier Wochen bekannt gegeben werden. Stoße man erneut auf Widerstand, werde man, erklärt der Vereinsobmann, aus dem Plakat kurzerhand ein Bauwerk machen, das keine Genehmigung erfordert: „Das würde allerdings weitere 15.000 bis 20.000 Euro kosten. Die Römerwand ist bereits fertig in Form von Tafeln im Gebäude deponiert.
Ebenso wie am „Römer“ hakt es noch am spektakulären Landmark, einem weit sichtbaren goldenen Ring mit 15 Metern Durchmesser um die Straßenbrücke. Hier gab es von der Baudirektion Befürchtungen, dass im Winter Schnee auf die Straße fallen könnte. Gomig: „Dem begegneten wir mit einer beheizbaren Variante.“ Noch offen ist die geäußerte Sicherheitsfrage hinsichtlich Ablenkung der Verkehrsteilnehmer. Und die Zeit drängt. Gomig: „Wenn das Projekt nicht bis 2013 steht, fällt es aus dem Förderprogramm.“