Präsident des Südsudan: Sudan hat Krieg erklärt
„Unser Nachbar Khartum hat der Republik Südsudan den Krieg erklärt“, sagte der südsudanesische Präsident Sava Kiir während eines Treffens mit dem chinesischen Präsidenten Hu Jintao.
Angesichts der Luftangriffe gegen den Südsudan hat dessen Präsident Sava Kiir dem benachbarten Sudan vorgeworfen, Krieg gegen sein Land zu führen. „Unser Nachbar Khartum hat der Republik Südsudan den Krieg erklärt“, sagte Kiir während eines Treffens mit dem chinesischen Präsidenten Hu Jintao am Dienstag in Peking. Die Lage sei „kritisch“. Peking ist ein langjähriger enger Verbündeter Khartums, das mit dem Südsudan einen blutigen Grenzkonflikt austrägt, bei dem es vor allem um Ölfelder geht.
Die sudanesische Armee hatte ihre Luftangriffe auf den Südsudan in der Nacht zum Dienstag nach Angaben des Südens fortgesetzt. Die Grenzorte Panakwach und Lalop im südsudanesischen Bundesstaat Unity und der Grenzposten Teshwin seien bombardiert worden, sagte Gouverneur Taban Deng. Die Angriffe dauerten demnach „bis in die frühen Morgenstunden“. In das Krankenhaus der Stadt Bentiu seien mehrere Verletzte gebracht worden, darunter Bauern und Soldaten.
Sudanesische Flugzeuge hatten am Montag bereits Angriffe auf Bentiu, die Hauptstadt von Unity, geflogen, obwohl sich die südsudanesische Armee zuvor von dem umstrittenen Ölfeld Heglig zurückgezogen hatte. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und US-Präsident Barack Obama forderten ein sofortiges Ende der Gewalt.
Der Sudan büßte mit der Unabhängigkeit des Südens im Juli 2011 drei Viertel seiner Ölreserven ein. Die Kämpfe um das Ölfeld Heglig an der teilweise noch nicht festgelegten Grenze waren zuletzt besonders heftig. Die sudanesische Luftwaffe flog am Montag Angriffe, obwohl sich die südsudanesische Armee zuvor von dem umstrittenen Ölfeld zurückgezogen hatte.