Bärenbrüder M13 und M12 streifen nun gemeinsam durch die Wälder
Mit “Vergrämungsmaßnahmen“ soll den Bären die Scheu vor den Menschen wieder zurückgeben werden.
Innsbruck - Die beiden Braunbären Sam (M13) und sein Bruder Paul (M12) sind nun gemeinsam im Grenzgebiet Tirol/Graubünden (Schweiz) unterwegs. Die beiden Bären wurden am Dienstag im freien Gelände gesehen. „Die Bären haben sich bei der Begegnung laut Augenzeugenberichten unauffällig verhalten“, berichtete Martin Janovsky, Bärenbeauftragter des Landes Tirol.
Bei früheren Begegnungen hat sich M13 allerdings teilweise wenig scheu gezeigt, weshalb er von Fachleuten als „auffällig“ eingestuft wurde. Ob M13 und M12 nun für längere Zeit gemeinsam durch die Wälder streifen werden, ist nicht absehbar.
„Bären sind sehr lern- und anpassungsfähig“
In der letzten Nacht wurden keine weiteren Schäden bekannt, allerdings wurden in der Vergangenheit mehrmals Bienenstöcke geplündert. „Bären sind sehr lern- und anpassungsfähig. Wir müssen ihnen nun zeigen, dass es sich nicht lohnt, sich in der Nähe von menschlichen Siedlungen aufzuhalten und Futter zu suchen“, erklärt Janovsky.
„Wir wollen dem Bär die Scheu vor den Menschen wieder zurückgeben“, so LHStv. Anton Steixner aus. Dies entspreche auch dem österreichischen Managementplan für Bären und sei gleichzeitig die Voraussetzung für die Akzeptanz von großen Beutegreifern.
Land fördert Elektrozäune
Die Tiroler Landesregierung hat am Dienstag mittels Verordnung die rechtliche Grundlage für Maßnahmen, die dem Bären seine Scheu zurückgeben sollen, geschaffen. Wie auch in der Schweiz ist es ab sofort möglich, Bären, die Siedlungen zu nahe kommen oder Schäden verursachen, zu vergrämen – etwa mit Gummigeschoßen oder Knallkörpern. Die Vergrämungsmaßnahmen sind nur eingeschränkt zulässig und dürfen ausschließlich von ausgebildeten Fachleuten des Bärenmanagements durchgeführt werden.
Das Land Tirol setzt zudem auf Prävention und fördert die Anschaffung von Elektrozäunen zum Schutz von Bienenstöcken mit 50 Prozent. Zudem wurden fünf mobile Schutzzäune zum kurzfristigen Einsatz finanziert und den Imkern zur Verfügung gestellt. (tt.com)