Landespolitik

Stadt hält Politik im Land auf Trab

Der Bruderzwist in der VP sorgte zuletzt für Debatten. Jetzt hat Platter-Kritikerin Oppitz-Plörer gewonnen.

Von Peter Nindler

Innsbruck –Trotz der massiven Kritik der alten und neuen Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer im Wahlkampf an VP-Chef LH Günther Platter („Stillstand im Land“) hält der Landeschef den Ball flach. Er hakt die verbale Zuspitzung ab und legt Oppitz-Plörer die Zusammenarbeit mit VP-Spitzenkandidat Christoph Platzgummer nahe. Die Entscheidung der Innsbrucker VP, den Bürgermeisterkandidaten zu wechseln, verteidigt er: „Platzgummer und Stadtparteichef Gruber haben mit der ÖVP sieben Prozent dazugewonnen und sie zur stimmen- stärksten Partei gemacht.“

Gleichfalls ein Abrüsten der Emotionen im bürgerlichen Lager erwartet sich Gemeindeverbandschef Ernst Schöpf (VP) – auch im Sinne der Landes-VP. „Schließlich gehören beide Kandidaten nach wie vor der ÖVP an“, betont Schöpf, der dem Personenkomitee von Oppitz-Plörer angehört hatte.

Grünen-Klubchef Georg Willi sieht nach der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl hingegen tiefe Risse in der ÖVP. Platter habe eine politische und strategische Niederlage eingefahren, „in Innsbruck haben die ÖVP-Parteisoldaten verloren, gewonnen hat mit Oppitz-Plörer eine Parteigängerin, die für die Öffnung in der ÖVP steht. Und da steht sie nicht alleine da.“ Die Koalition der Grünen mit der bürgerlichen Bürgermeisterliste in Innsbruck bezeichnet Willi als Vorbild für das Land. Der Landtag wird voraussichtlich im Frühjahr 2013 gewählt.

SPÖ-Chef LHStv. Hannes Gschwentner erwartet sich keine Auswirkungen auf die Arbeit der Landesregierung. „Ich kann aber damit leben, sollte der Ton rauer werden. Wir werden weiter die Interessen der SPÖ vertreten.“ In Innsbruck gehe es vorrangig um die Konsolidierung der SPÖ, erst dann um die Koalitionsfrage. Bürgerforum-Klubchef Bernhard Ernst freute sich für Oppitz-Plörer, „weil ich ein Freund von Bürgerbewegungen bin“. FPÖ-Chef Gerald Hauser fordert angesichts der katastrophalen Wahlbeteiligung eine neue Politik für die Bürger. „Die Probleme der Bevölkerung müssen endlich angepackt werden.“