„Mut hat über die Millionen gesiegt“
Die alte und neue Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer im TT-Interview.
Frau Bürgermeisterin, hat Sie das Wahlergebnis überrascht?
Christine Oppitz-Plörer: Das ist ein eindeutiges Ja für mich. Zwölf Prozent Unterschied – das habe ich nicht erwartet. Ich darf mich bei allen Innsbruckern bedanken. Wir haben mit 56 Prozent die Direktwahl für uns entschieden. Das steht im Vordergrund. Die Freude darüber ist groß, dass die Innsbrucker sich für eine Kandidatin entschieden haben, die nie einen Hehl daraus gemacht hat, dass ihr eine selbstständige Stadt wichtig ist. Ich freue mich, dass der Mut über die Millionen gewonnen hat.
Wie geht es nun weiter?
Oppitz-Plörer: Mir ist wichtig, dass wir schon morgen rasch in finale Koalitionsverhandlungen eintreten werden. Wir sind drei ungefähr gleich starke Partner in der Regierung. Für Innsbruck, die Grünen und die ÖVP. Da werden sich gute Gespräche ergeben. Wie die SP es hält, wird sich zeigen, ob sie mitregieren will. Ich würde das aber sehr begrüßen. In einer Woche sollten wir fertig sein.
Welche Entscheidung hatte Ihre Festlegung auf die Grünen vor der Wahl?
Oppitz-Plörer: Ich würde das nicht nur auf diesen einen Moment festlegen. Auf eine Karte gesetzt wurde, ob man den Mut hat, auch vor einer Wahl zu sagen, wie es danach weitergehen soll. Mich freut für die Politik, dass das belohnt wurde.
Ist es ein kleiner Wermutstropfen, dass Für Innsbruck nicht mehr stimmenstärkste Fraktion ist?
Oppitz-Plörer: Wenn man jetzt mit knapp 5000 Stimmen vorne liegt, ist das heute sicher der wichtigere Erfolg.
Was ist das für ein Gefühl, erste direktgewählte Bürgermeisterin zu sein?
Oppitz-Plörer: Ein ganz großer Respekt und Dankbarkeit, für das, was die Wähler entschieden haben.
Das Interview führte Manfred Mitterwachauer