Grüne jubeln mit Oppitz-Plörer
Die Innsbrucker Grünen sehen in der Wiederwahl von Christine Oppitz-Plörer auch einen kleinen Wahlsieg für sich. Gratulation und Kritik kommt von den anderen Parteien.
Von Nikolaus Paumgartten
Innsbruck –Noch bevor das Endergebnis im Innsbrucker Plenarsaal auf die große Leinwand projiziert wurde, hatte sich eine starke Grünen-Delegation unter die Wartenden gemischt. Und als bei einem Auszählungsgrad von 90 Prozent der Wahlsieg von Christine Oppitz-Plörer praktisch fixiert war, gab Innsbrucks Grünen-Chefin Sonja Pitscheider die ersten Interviews.
„Es ist auch ein kleiner Wahlsieg für die Grünen“, erklärt sie strahlend. Der Befreiungsschlag von Oppitz-Plörer in Richtung VP und Landeshauptmann Günther Platter und die klare Ansage, mit den Grünen zusammenarbeiten zu wollen, hätten wohl einen wesentlichen Beitrag zum Wahlsieg geleistet, ist Pitscheider überzeugt. Man stehe gemeinsam für eine weltoffene Stadt und habe einem rechtskonservativen Innsbruck eine klare Absage erteilt. Und das sei von den Wählerinnen und Wählern goutiert worden. Nun werde man SPÖ und ÖVP zu Gesprächen über eine Koalition einladen.
Auf die Frage, wie eine Zusammenarbeit mit Christoph Platzgummer in der Stadtregierung aussehen könnte, meint Pitscheider: „Ich würde mich freuen, wenn er für die Stadt arbeiten will, ich glaube aber, dass er nicht lange sein wird.“
Gratulation an die wiedergewählte Bürgermeisterin kommt von der SPÖ. Allerdings müsse man die niedere Wahlbeteiligung ernst nehmen und dürfe nicht ohne Weiteres zur Tagesordnung übergehen, mahnt Stadtparteichef Ernst Pechlaner. Er erwartet sich jetzt die von Oppitz-Plörer im Vorfeld angekündigte Einladung zu Gesprächen über eine Regierungsbeteiligung. „Diesen werden wir uns nicht verweigern“, sagt Pechlaner. Dann werde sich auch zeigen, ob die SPÖ erneut Regierungsverantwortung übernimmt oder als „konstruktive Opposition“ im Gemeinderat sitzen wird. In diesen Gesprächen, so die scheidende SP-Stadträtin Marie-Luise Pokorny-Reitter, werde man die zentralen Forderungen der SPÖ zum Thema machen.
Von einem „Desaster“ spricht Gemeinderat Rudi Federspiel: „Das Motto für die Stadt Innsbruck für die kommenden Jahre lautet jetzt ‚Multikulti statt Recht und Ordnung‘.“ Umso mehr sieht er sich mit seiner Liste als ein Gegengewicht und fordert selbiges auch von den Freiheitlichen ein.
FP-Spitzenkandidat August Penz hingegen gratuliert Oppitz-Plörer zu ihrem Wahlerfolg: „So fair muss man sein, auch wenn sie eine Zusammenarbeit mit uns ausgeschlossen hat.“ Nun gelte es, den Wahlkampf abzuhaken und für die Zukunft der Stadt zu arbeiten. „Die Freiheitlichen werden sich jedenfalls konstruktiv und sachlich einbringen und nicht als Fundamentalopposition im Gemeinderat sitzen“, so Penz.