Analyse

Chelseas „Rowdies“ zerstörten Barcelonas Tiki-Taka-Monolog

Der FC Chelsea kämpfte sich mit einer taktischen Meisterleistung ins CL-Finale. Der FC Barcelona war nach dem Aus ratlos.

Barcelona – „Barcelona ist die beste Mannschaft der Welt, aber im Fußball gewinnen nicht immer die Besten. So ist der Fußball.“ Chelsea-Torschütze Fernando Torres brachte es in zwei Sätzen auf den Punkt. Barcelonas hohe Fußballkunst war im Halbfinale der Champions League am „blauen Beton“ zerschellt.

Der 180-minütige Tiki-Taka-Monolog der Katalanen wurde von den Londoner „Rowdies“ lediglich drei Mal unterbrochen. Blöd nur für Barcelona, dass der Ball jeweils im Netz zappelte und die „Blues“ so mit einem Gesamtscore von 3:2 (1:0, 2:2) zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte ins CL-Finale einzogen. „Ich schaue und finde nichts, was wir falsch gemacht haben“, sagte Barca-Coach Pep Guardioala. Eine exklusive Meinung.

Vier „Hundertprozentige“ ließ der (Noch-)Titelträger am Dienstagabend gegen Chelsea aus, traf zudem zwei Mal Aluminium und verschoss einen Elfmeter. Alles gegen einen Gegner, der eine Stunde in Unterzahl und ohne etatmäßige Inneverteidigung agieren musste. Das darf der „besten Mannschaft der Welt“ mit einer 2:0-Führung im Rücken vor eigenem Publikum nicht passieren.

Warum nach dem Match dennoch kaum Barca-kritische Stimmen zu hören waren? Das lag an diesem Abend an Chelseas Kickern. Eine taktische Meisterleistung gepaart mit unbändigem Willen und dem nötigen Glück brachte den Fußball-Goliath zu Fall. Wer in zwei Partien gegen Barcelona nicht verliert, hat sich das Finale verdient.

„Wenn wir versucht hätten mitzuspielen, dann hätte es nicht geklappt. Wir waren nach dem 0:2 eigentlich schon tot, haben aber durch Ramires unsere einzige Chance genützt“, analysierte Torres weiter. Aber so ist das eben mit den Totgesagten. Die leben bekanntlich länger. (tt.com)