Mit 99 Jahren noch im Dienst
Kaplan Ludwig Penz ist seit Jahrzehnten ein Wegweiser für alle Generationen.
Von Walter Zwicknagl
Rotholz –Als Kaplan der Landeslehranstalt kam Kooperator Ludwig Penz im Jahre 1951 nach Rotholz – und dort wirkt er unermüdlich im wahrsten Sinne des Wortes bis zum heutigen Tag. Gestern feierte er seinen 99. Geburtstag mit zwei Gottesdiensten. „Du bist unser ältester Jugendkaplan“, bringt Bischof Manfred Scheuer bei jedem Treffen mit dem „Mister Notburga“ zum Ausdruck. Apropos Notburga: Die Verehrung der einzigen Tiroler Heiligen ist ihm ein besonderes Anliegen. Auf der Rottenburg, wo Notburga lebte, ließ er aus dem Material der Ruine mit vielen Helfern eine Kapelle bauen und sorgte sich um die Erhaltung der alten Mauern. Ein besonderes Anliegen war ihm die Errichtung der Rotholzer Kirche, auch der Bibelweg geht auf sein Konto.
Auch heute noch lädt der Monsignore zu Brautleutetagen. „Weit mehr als 1000 Hochzeiten werden es schon gewesen sein“, schmunzelt der bescheidene Priester, der für seine Mitmenschen immer die richtigen Worte findet. Setzt er sich etwas in den Kopf, bleibt er aber beharrlich dran. Das beste Beispiel dafür ist die Rotholzer Notburga-Brücke. Auch ein Augenleiden als Folge des Kriegsdienstes konnte ihn nie beirren.
Monsignore Ludwig Penz lebt mit der Zeit. Selbst neueste Sportnachrichten verpackt er ab und zu in seine Predigten. „Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen“, war stets sein Motto. Er ist ein Freund der Schwachen und geht Probleme mit Hausverstand an. „Capo“ nannten und nennen den Bergfex und einst begeisterten Radfahrer Generationen von Absolventen der Landeslehranstalt.
Mit einem besonderen Geschenk überraschte ihn zum 99. Geburtstag die Künstlerin Jutta Katharina Kiechl aus Thaur. Sie schuf ein Porträt des Priesters, der für das Notburga-Jahr 2013 zum 700. Todestag der Tiroler Heiligen etliche Pläne hat. Eine Notburga-Messe, die er in Auftrag gegeben hat, ist schon komponiert. Ganz nach dem Geschmack des Gottesmannes wird am Sonntag um 9.15 Uhr in der Rotholzer Kirche ein Gottesdienst sein, in dem Rhythmen und Lieder vergangener Jahrzehnte als kleines Dankeschön der Rotholzer erklingen.