Aus Frust Autos abgefackelt: Verdächtiger in U-Haft
Am Sonntag steckte ein 20-jähriger Wipptaler einen Schuppen in Brand, am Mittwoch zündete er Autos an. Jetzt sitzt der Verdächtige in Untersuchungshaft.
Von Thomas Hörmann
Steinach – Frust: Das war angeblich das Motiv für einen Brandanschlag in Steinach. Ein 20-jähriger Wipptaler zündete Mittwochnacht am Parkplatz des Autohauses Graber einen Kunden-Pkw an. Eine Kettenreaktion war die Folge, die Flammen erfassten sechs weitere Fahrzeuge. Für den mutmaßlichen Brandstifter endete der Anschlag in einer Zelle der Innsbrucker Justizanstalt. Und zwar wegen Wiederholungsgefahr, zumal der 20-Jährige bereits als Stammkunde der Polizei gilt.
Es war etwa gegen 2.30 Uhr, als sich der 20-Jährige auf das Gelände des Steinacher Autohauses schlich und ein Auto anzündete. „Er verwendete dazu einen Brandbeschleuniger“, sagt ein Beamter der Polizeiinspektion Steinach. Die Flammen erfassten sechs weitere Fahrzeuge. „Alles Kunden-Autos“, ärgert sich Firmenchef Hans Graber.
20 Steinacher Feuerwehrmänner waren notwendig, um den Brand einzudämmen. Aber auch sie konnten nicht verhindern, dass fast alle von den Flammen erfassten Fahrzeuge nur noch Schrottwert haben. „Sechs Totalschäden“, bilanziert Graber.
Ob die Versicherung den Schaden abdeckt, ist noch unklar.
Die Steinacher Polizei hatte wenig Mühe, den mutmaßlichen Brandstifter auszuforschen: „Wir erhielten Hinweise“, sagt ein Beamter.
Der 20-Jährige gab die Brandstiftung bald zu – bereits am Mittwochvormittag lag sein Geständnis vor.
Bei der Einvernahme sorgte der Verdächtige für eine kleine Überraschung: Der Wipptaler gab an, bereits 2007 zwei Pkw am Gelände des Autohauses Graber angezündet zu haben. „Der Fall war bisher ungeklärt, wir hatten den Burschen bis zum neuerlichen Brandanschlag auch nicht im Verdacht“, sagt ein Ermittler.
Außerdem dürfte der 20-Jährige für den Brand eines Schuppens (die TT berichtete) am Sonntagvormittag in Steinach verantwortlich sein.
Der längst amtsbekannte Wipptaler sorgte aber bereits 2010 für Schlagzeilen. Damals brach der Jugendliche in ein Steinacher Kaffeehaus ein. Allerdings hatte der zu diesem Zeitpunkt knapp 18-Jährige Pech. Während er sich im Lokal umsah, alarmierte ein aufmerksamer Zeuge die Polizei. Als die Beamten am Tatort eintrafen, war der Einbrecher wie vom Erdboden verschluckt. Die Polizisten gaben nicht auf und durchsuchten jeden Winkel: Mit Erfolg – als die Beamten die Tiefkühltruhe öffneten, stießen sie auf den zusammengekauerten Wipptaler.