Schultz legte für Sägewerk 5,5 Mio. € hin
Schultz-Gruppe kann sich am ehemaligen Kolbitsch-Areal einen Gewerbepark vorstellen. Einstieg bei Kaprun-Bahnen wäre zu „überlegen“.
Von Max Strozzi
Schlitters, Kaprun –Lange blieb die Kaufsumme geheim, die die Schultz-Gruppe für das Areal des ehemaligen Sägewerks der Familie Kolbitsch in Schlitters gezahlt hat. Nun ist das Geheimnis gelüftet. Die Bergbahnen Hochzillertal haben im Vorjahr das 39.000 Quadratmeter große Areal um 5,5 Mio. Euro netto gekauft. Das entspricht rund 140 Euro pro Quadratmeter. Laut Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer entspricht dieser Preis im Bezirk Schwaz einem Betriebsgrundstück mit einfachem Nutzwert, dem niedrigsten von drei Kategorien (gut bzw. sehr gut). Die Gebäude, die seit 2010 dem Holzwerk Althausen in Deutschland gehörten, gehen in Besitz der Schultz-Gruppe über.
Wie das Areal nun genutzt werden soll, steht noch nicht fest. „Es ist durchaus vorstellbar, dass ein Gewerbepark entsteht, es gibt aber auch noch andere Ideen“, schildert Unternehmer Heinz Schultz: „Ich habe keine Eile bei der Verwertung des Areals, daher überlege ich mir gemeinsam mit Architekten und Planern, was die beste Nutzung sein könnte. Das Einvernehmen mit der Gemeinde ist mir besonders wichtig“, erklärt Schultz.
Nachdem seine Pläne für ein 1000-Betten-Hotel im Kärntner Mölltal (1000 Betten) bekannt wurden, verdichteten sich zuletzt die Gerüchte um einen Einstieg der Schultz-Gruppe bei den Gletscherbahnen Kaprun (Kitzsteinhorn) in Salzburg. Wie berichtet, hatte der halbstaatliche Energieversorger Verbund laut darüber nachgedacht, sich von seinem 45 %-Anteil an den Bergbahnen zu trennen. Zuletzt hatte Schultz mögliche Investitionen in Salzburg zwar dementiert, ausgeschlossen scheint es nicht. „Falls der Verbund Anteile verkaufen wird, werde ich mir überlegen, ob es Sinn macht. Ob es attraktiv ist, Minderheiten-Anteile zu erwerben, kann ich derzeit nicht beantworten“, so Schultz.
Mit Anteilen des Fremdenverkehrsverbands Kaprun (7,2 %), der KaprunerPromotion & Lifte Ges. m. b. H. (6,9 %) oder von Privaten und Mitarbeitern (6,9 %) ginge sich für Schultz aber eine Mehrheit aus. 34 % hält die Gemeinde Kaprun. Salzburger Unternehmer wollen aber die Verbund-Anteile – sollten sie verkauft werden – unbedingt in der Region halten.