Oppitz geht weiter auf Distanz
Bürgermeisterin Oppitz-Plörer bekräftigte ihre Überlegung, dem VP-Parteivorstand den Rücken zu kehren. Die VP wartet ab.
Innsbruck –In einer Podiumsdiskussion für Schüler des Akademischen Gymnasiums Innsbruck bekräftigte BM Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) gestern erneut, sich Gedanken über ihre Rolle im Landesparteivorstand der Tiroler ÖVP zu machen.
Wie berichtet, hatte Oppitz-Plörer im Rahmen eines TT-Forums am Dienstagabend damit aufhorchen lassen, dass sie diesen – kraft VP-Statuts dem oder der Innsbrucker Bürgermeister(in) zustehenden – Sitz im Vorstand nicht mehr zu beanspruchen gedenke. Immer wieder war die Bürgermeisterin der FI-Bewegung für diese Doppelrolle im laufenden Wahlkampf kritisiert worden. Jetzt denkt Oppitz-Plörer an Konsequenzen. In der gestrigen Podiumsdiskussion führte Oppitz-Plörer aus, dass sie es sich gut überlegen werde, „ob diese Funktion im Vorstand der VP mit meiner Vertretung als Bürgermeisterin aller Innsbrucker kompatibel ist“. Wäre dies so, stünde auch allen anderen Bürgermeistern größerer Tiroler Städte ein Sitz im schwarzen Parteivorstand zu, sagt Oppitz-Plörer. In den nächsten Tage werde sie eine Entscheidung treffen, ob sie „diese Funktion ruhend stellen“ werde, sollte sie am kommenden Sonntag wieder zur Bürgermeisterin gewählt werden. Ein Austritt sei laut Statut nicht möglich, denn dann hätte sie auch die Parteimitgliedschaft zurückzulegen. Und das wolle sie nicht. Sie halte es da mit der Kirche. Auch in der VP sei sie „mit manchen Personen nicht zufrieden“, aber deshalb trete sie noch lange nicht aus dieser Gesinnungsgemeinschaft aus. Jedoch müsse man das VP-Statut im Jahre 2012 diesbezüglich „überdenken“.
VP-Parteichef LH Günther Platter will die „Gedankengänge der Bürgermeisterin nicht kommentieren“. VP-Geschäftsführer Martin Malaun meint, es sei die Entscheidung Oppitz-Plörers, ob sie zu den Parteivorstands- und Klubsitzungen kommen wolle oder nicht. Er will „jetzt erst einmal das Ergebnis der Stichwahl abwarten“. Dass sich der Riss in der VP durch einen Rückzug Oppitz-Plörers aus ihren VP-Funktionen verstärken könnte, sieht er nicht. „Es gibt keinen Riss“, erklärt Malaun. (mami, aheu)