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Reisen wird heuer wieder teurer

Zakynthos, Griechenland
© TT/Thomas Böhm

Verkehrsbüro Group rechnet mit durchschnittlichem Preisanstieg von 3 Prozent - Auf längeren Flugreisen lasten die hohen Kerosinkosten - Hotelpreise sollen 2012 um 5 Prozent steigen.

Wien - Für das Reisen muss man heuer wieder etwas tiefer in die Tasche greifen. Vor allem längere Flugreisen verteuern sich infolge der gestiegenen Kerosinkosten. „In der Regel wird es um 3 Prozent teurer werden“, schätzt Martin Bachlechner, Vorstandsdirektor bei der Verkehrsbüro Group. Außer Ägypten sei in der kommenden Sommersaison nichts wirklich billiger geworden. Die Durchschnittspreise in den 34 Verkehrsbüro-Hotels will Österreichs größter Tourismuskonzern heuer um 5 Prozent anheben, sagte Generaldirektor Harald Nograsek heute, Mittwoch, in einer Pressekonferenz.

Der Konzernumsatz soll 2012 von 851,5 auf rund 900 Mio. Euro zulegen - das erste Quartal sei mit einem Umsatzplus von knapp 14 Prozent auf 200,5 Mio. Euro gut gelaufen. Weitere Akquisitionen stünden aktuell keine auf dem Programm. Es werde aber ein neues Austria-Trend-Hotel („Doppio“) im 3. Wiener Gemeindebezirk eröffnen. In den kommenden zwei bis drei Jahren sollen zudem drei Motel-One-Standorte zu den bestehenden zwei (Salzburg, Wien) hinzukommen - eines am neuen Hauptbahnhof, eines in der Innenstadt (Karlsplatz-Nähe) und eines beim Praterstern. Das Low-Budget-Hotel am Westbahnhof, das wie alle anderen auch mit dem deutschen Joint-Venture-Partner Motel One Group betrieben wird, sei gleich nach der Eröffnung im Dezember „sehr gut gegangen“ und liege über den Erwartungen.

Im Bereich Freizeitreisen plant das Verkehrsbüro den Angaben zufolge keine Filialexpansion mit Reisebüros nach Osteuropa. „Wir haben die Speerspitze Eurotours und gehen in CEE über den Direktvertrieb hinein“, so Nograsek. Im Direktvertrieb kooperiert Eurotours mit Hofer bzw. Aldi und auch mit Tchibo und alltours.

Unter der Marke Ruefa betreibt der Konzern derzeit 119 Reisebüros, die mit einem Anteil am Konzernumsatz von 51 Prozent die stärkste Vertriebsschiene bilden. Als beliebteste Destinationen im heurigen Sommer kristallisierten sich bei den bisherigen Buchungen für die Zeit zwischen 1. Mai und 31. Oktober bei der Verkehrsbüro Group die Türkei, Spanien und Griechenland heraus. Die Türkei-Umsätze hätten gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 5,2 Prozent weiter zugelegt. „Griechenland hat verloren - es hat Jahre gegeben, in denen das Land die Nummer eins war“, räumte Bachlechner ein. Der Rückgang könne nicht so leicht aufgeholt werden.

Ägypten habe - auf niedrigem Niveau - zugelegt, allerdings warte man dort die Wahlen ab. Obwohl das Land nicht schlecht laufe, gebe es Überkapazitäten. Die Lage in der Badeurlaubsdestination Tunesien habe sich nach dem Arabischen Frühling in Nordafrika sehr rasch beruhigt - „voriges Jahr war das ein echtes Problem“, so Bachlechner. Auch in Marokko gehe es wieder bergauf. Kroatien nehme „eine tolle Entwicklung“ und Spanien sei „wie immer stabil“. (APA)