Ein Jahr im Dienst der Krone perfekt gemeistert
Eine junge Ehe im gleißenden Rampenlicht: Genau heute vor einem Jahr führte Prinz William seine große Liebe vor den Traualtar.
London –Bilanz und Liebe – zwei Worte, die eigentlich so gar nicht miteinander harmonieren. Zumindest dann, wenn es sich nicht gerade um ein Treffen beim Scheidungsrichter handelt. Im Fall von Prinz William und seiner besseren Hälfte, Herzogin Catherine, muss aber – Romantik hin, Romantik her – ein Ehefazit gezogen werden: Feiern sie doch heute ihren bereits ersten Hochzeitstag.
Ein Tag, der wohl nicht nur den beiden noch gut in Erinnerung ist: Wohnten am 29. April 2011 doch Millionen (TV-)Zuschauer dem Spektakel bei. Von der Märchenhochzeit des Jahrhunderts war vielerorts die Rede. Doch ist das Märchen noch immer so zauberhaft wie am Anfang? Um darauf eine Antwort zu finden, muss an dieser Stelle einfach das wenig gefühlsbetonte Wort Bilanz in den Mund genommen werden.
Alltagsleben Der Alltag holt einen schneller ein, als man denkt und einem lieb ist. Ein Cottage in Nordwales ist zwischenzeitlich die neue Heimat des Traumpaares geworden und offenbar haben sich beide dort gut eingelebt. So gut, dass sie nicht einmal die Öffentlichkeit scheuen und man sie unter anderem bei einem Spaziergang mit ihrem Hund Lupo oder bei einer Einkaufstour antreffen kann. Dank eines Paparazzo-Schnappschusses wissen wir auch, was bei Königs beizeiten auf den Tisch kommt: Müsli, Kartoffeln, Eiscreme und Hühnchen.
Berufliche Herausforderungen Auf der faulen Haut liegen – von wegen. Die zwei sind laufend im Auftrag Ihrer Majestät im Einsatz. Während William häufig als Rettungshubschrauber-Pilot unterwegs ist und zuletzt für rund sechs Wochen auf den Falklandinseln stationiert war, darf/muss/kann Catherine Repräsentationsaufgaben für die Krone übernehmen. Ob mit der Schwiegeromi, den Schwiegereltern oder solo – sie meisterte ihre Aufgaben zur großen Zufriedenheit der königlichen Familie. Dennoch kommen schon erste Spekulationen auf, dass sich die 30-Jährige vielleicht doch zu viel zumutet ... Die beste und vor allem sicherste Figur machte Catherine aber weiterhin zusammen mit ihrem Willi. Besonders deutlich wurde das bei ihrer ersten offiziellen Reise nach Kanada und in die USA. Trotz medialer Dauerpräsenz, leisteten sich beide keinen Fauxpas. Glückwunsch für so viel gute Nerven!
Schlagzeilen Ein Leben im Rampenlicht ist definitiv kein Zuckerschlecken. Dass musste bzw. muss auch Catherine erfahren, die ja im Gegensatz zu William jahrelang ohne Blitzlichtgewitter aufwachsen konnte. Zwar hielten sich die negativ behafteten Meldungen über sie in Grenzen („zu dünn“, „zu arrogant“, „zu verschwenderisch“) – Schlagzeilen gab es dennoch reichlich. Sie reichten im vergangenen Jahr von Babygerüchten über Kidnapper-Drohungen bis zur Vermutung, Catherine habe einen Gehirntumor gehabt und diesen heimlich entfernen lassen. Doch auch von diverse Familienzwists berichtete die britische Regenbogenpresse. So sei Camilla eifersüchtig auf den attraktiven Neuzugang und die Queen nicht amused über ihre Schwieger-Enkelin. Zumindest nach außen hin macht dies aber nicht den Anschein und auch Palastinsider setzen diesen Gerüchten so einiges entgegen. So sei man sich des „Wertes“ von Aushängeschild Catherine bewusst und tue alles, um ihr die Eingewöhnung in die königliche Familie zu erleichtern. Ein Fall „Diana 2.0“ will man auf jeden Fall vermeiden.
Stilikone In Dänemark ist es Mary, in Spanien Letizia – und seit einem Jahr fungiert in Großbritannien Catherine als royale Modeikone. Egal, was sie anzieht – ihr Stil wird zum Trend. Die britische Marke Reiss etwa, deren Kleider die Herzogin gerne trägt, konnte sich dank des so genannten „Kate Effekts“ aus der Verlustzone befreien und ihre Verkaufserlöse um 10 Millionen Pfund (11,9 Millionen Euro) steigern.
Verwandtschaft Apropos Familie: Wer sich dachte, dass Williams Seite mit Eskapaden von sich reden und damit auch dem jungen Paar nicht unbedingt das Leben leichter macht – ja, der hat sich schwer getäuscht. Denn das schwarze Schaf findet man ausgerechnet unter Catherines Anverwandten. Pippa ist der Ruhm ihrer älteren Schwester offenbar ein wenig zu Kopf gestiegen und so macht sie laufend mit mehr oder weniger delikaten (Männer-)Geschichten von sich reden. Tja, die Verwandtschaft kann man sich halt leider nicht aussuchen.
Liebe Öffentliche Zärtlichkeiten sind verpönt – und vom möglichen Ergebnis privater Schmusestunden, sprich einer Schwangerschaft, leider noch keine Spur. Und dabei hoffen nicht nur die Briten auf königlichen Nachwuchs. Kein Wunder also, dass jede mögliche bzw. unmögliche Regung von Catherine gleich für heftigste Spekulationen sorgt. Kaum verzichtete sie bei einem Termin auf Erdnussbutter, schon wurde ihr eine Schwangerschaft nachgesagt. Sie legt ihre Hand auf den Bauch – gleich wird dieser zum Babybauch. Insider meinen aber, dass die beiden lieber noch die Zweisamkeit genießen. Angeblich wollen sie der Queen im Jahr ihres 60. Thronjubiläums auch nicht die Show stehlen ...
Unterm Strich kann man also den beiden ein durchwegs positives Zeugnis ausstellen. Vor allem Catherine hat ihr Debütjahr mit Erfolg gemeistert und kann zur so genannten Baumwoll- oder Papierhochzeit, wie das erste Jubiläum auch genannt wird, heute ohne schlechtes Gewissen ein Gläschen mehr trinken. Prost! (dpa, kew)