Wattens hat vorerst nur zwei Augen für Anif übrig

Von Alex Gruber

Innsbruck –Das direkte Duell um den Westliga-Titel, das am 1. Mai in Anif seinen vorläufigen Höhepunkt findet, bleibt für Wattens-Coach Roli Kirchler und seine Truppe heute noch ein absolutes Tabu. Nur Sportboss Robert Auer darf heute seine zwei Augen als WSG-Spion in Kufstein auf die Salzburger richten. Der Rest soll seine Konzentration im Alpenstadion ausschließlich auf den Pflichtsieg gegen Pinzgau Saalfelden lenken.

„Ich will von Anif nichts hören. Denn Pflichtsiege zuhause wie gegen Pinzgau sind oft die schwierigsten. In solchen Partien kann man auch eine Meisterschaft verspielen“, hebt Ex-Bundesliga-Profi Kirchler nach zahlreichen Beispielen aus der eigenen Karriere lieber doppelt und dreifach den warnenden Zeigefinger. Die Verletztenliste (Samwald, Krismer, Cihak, Obernosterer) ist im Frühjahr lang und auch elitär. Der Vier-Punkte-Polster auf Anif soll bis zum Staatsfeiertag aber ebenfalls bleiben: „Dann können wir uns als Tabellenführer auf eine lässige Aufgabe in Anif freuen“, schließt Kirchler.

Nach der 2:5-Pleite in Dornbirn ist auch für Anif ein Umfaller in Kufstein verboten. Schließlich biegt der Titelkampf in Runde 23 schön langsam in die Zielgerade ein. Den Festungsstädtern bereitet es indes viel Lust, das Zünglein an der Waage zu spielen: „Das wird ein Topspiel werden. Sie müssen gewinnen, wir können, wenn wir an die Schmerzgrenze gehen“, weiß Kufstein-Coach Thommy Silberberger um die Qualitäten seiner Truppe. Nachsatz zu einer etwaigen Schützenhilfe für Wattens: „Wir schauen nur auf uns.“ Neben den gesperrten Mayerl und Hetzenauer schmerzt der Ausfall von Goalie Fabian Steidl (Muskelfaserriss) am meisten. Der 18-jährige Markus Winkler steht erneut vor einer großen Bewährungsprobe. „Silbi“ nahm sich den Goalie-Youngster diese Woche zu Brust, um den Ernst der Lage in der dritten Liga zu untermauern.

Die Union will sich indes im Abstiegskampf einen Punkt bei den Red Bull Juniors ermauern, Hall hat Dornbirn zu Gast.