Botschafter in Sachen Integration
Staatssekretär Sebastian Kurz stellte sich in Kufstein den Fragen der Schüler.
Kufstein –„Eigentlich sollte man nicht zu spät kommen, und schon gar nicht in die Schule“, meinte Staatssekretär Sebastian Kurz und erntete dafür Gelächter. Der Integrationsstaatssekretär ist am Donnerstag im Rahmen seines Projekts „Zusammen: Österreich“ in die Neue Mittelschule Kufstein gekommen und lernte dabei gleich die Tücken der Inntalautobahn kennen. Während nämlich die beiden Wacker-Innsbruck-Profis Martin Svenjoha und Bület Bilgen sowie der Techniker Markus Glößl als Intergationsbotschafter über ihre Erfahrungen berichteten, stand der hohe Besuch aus Wien im Stau.
Mit „Zusammen: Österreich“ wirbt Kurz um gegenseitiges Verständnis, wie es auch immer wieder an der Neuen Mittelschule gefordert wird. Immerhin haben rund ein Drittel der Schüler einen Migrationshintergrund, ein Anteil, der im Steigen begriffen ist. „In der Volksschule haben wir Klassen mit einer wesentlich höheren Anzahl von Kindern mit Migrationshintergrund“, erklärte Direktor Gerhard Holzeisen.
Die Fußballer sahen sich dann mehr Fragen nach ihrer Spielposition ausgesetzt als zu ihren Integrationserfahrungen. Aber immer wieder wurde klar, wesentlich sei die Sprache, um sich zu verständigen und auch um akzeptiert zu werden. Und so meinte auch Glößl, der in Peru geboren ist, „dass ich oft zuerst auf Spanisch oder Englisch angeredet werde und die Leute erstaunt sind, wenn ich dann Tiroler Dialekt rede.“
Für die Schüler hat sich das Warten auf Kurz gelohnt, er beantwortete die Fragen mit Offenheit und meinte: „Ihr könnt gerne du zu mir sagen, so viele Jahre liegen nicht zwischen uns. Integration und gegenseitiges Verständnis ist notwendig, wenn wir in diesem Land in Frieden zusammenleben wollen“, appellierte er an die Jugendlichen. Und meinte nach etwa rund 40 Minuten Diskussion auf die Frage, was er noch erreichen will, u. a. „Fertig studieren“, bevor er nach Wörgl fuhr, um dort mit NR Josef Lettenbichler das Programm „Demokratie.neu“ der Jungen VP für mehr Bürgereinbindung zu präsentieren. Außerdem stellte ihm dort Klaus Sedlak das Lesepaten-Programm vor, bei dem Kinder mit Migrationshintergrund durch Ehrenamtliche beim Lesen-Lernen geholfen wird. (wo)