Grünes Licht für viertes Pflegeheim
Das Land sagt Osttirol 89 neue Heimplätze zu. Nußdorf-Debant hat gute Chancen auf baldigen Bau, auch Tagespflege wird erweitert.
Von Catharina Oblasser
Lienz –Die Bevölkerungsstatistik lässt keine Zweifel offen: Der Bezirk Lienz hat mit Abstand den höchsten Anteil an über 75-Jährigen in ganz Tirol. Das berücksichtigt der Strukturplan „Pflege“ des Landes, der für die nächsten zehn Jahre die Zahl der Betreuungsplätze in ganz Tirol festlegt. Am Mittwochabend präsentierten Soziallandesrat Gerhard Reheis, Abteilungschef Johann Wiedemair und Verbandsobfrau Elisabeth Blanik, was für Osttirol bis 2022 vorgesehen ist.
„Wir beziehen dabei alle Formen der Pflege mit ein: Tagespflege, betreutes Wohnen, ambulante Dienste wie die Hauskrankenpflege, aber auch stationäre Heimplätze“, erklärt Reheis. Osttirol wird nach den Berechnungen im Strukturplan 89 neue Heimplätze brauchen, die das Land zu 65 Prozent finanziert. Das bedeutet grünes Licht für das schon lange geplante vierte Wohn- und Pflegeheim, das in Nußdorf-Debant entstehen soll. Blanik, die als Obfrau des Osttiroler Altenheimverbandes für das Projekt zuständig ist, freut sich: „Wir haben punktgenau den Bedarf getroffen, als wir 90 neue Betten beantragt haben. Der Gemeindeverband ist gerüstet für das vierte Heim.“ Wann der Spatenstich erfolgt, ist noch unklar. „Man sieht an der Statistik, dass in Osttirol Handlungsbedarf herrscht. Es sieht also nicht schlecht aus“, macht Reheis Hoffnung auf einen baldigen Baustart.
Auch die anderen Betreuungsformen werden erweitert. Betreutes Wohnen wird 50 Menschen – statt wie jetzt nur 14 – einen passenden Platz bieten. Die Tagespflegeplätze sollen im Lauf der nächsten zehn Jahre von 10 (in Abfaltersbach) auf 29 steigen, vier davon werden in Lienz errichtet. Das Projekt für das Defereggental in St. Veit ist laut Wiedemair noch nicht beim Land beantragt. Ob die Tagespflegeeinrichtungen in den Hauptorten errichtet werden oder eher dezentral, ist mit den Gemeinden noch nicht abgesprochen.
Billig ist die Zukunft der Pflege nicht: Während die 33 Gemeinden letztes Jahr 2,5 Millionen ausgaben, werden es 2022 schon 5,2 Millionen Euro sein müssen.