Unternehmen

Rotstift bei AUA und Lufthansa

Während die AUA um ihr Sanierungspaket ringt, baut die Konzernmutter über 3000 Jobs ab.

Wien, Frankfurt –Zwei Tage, nach der Einigung auf einen neuen Kollektivvertrag hat gestern der Abstimmungsmarathon des AUA-Bordpersonals begonnen. In einer ersten Betriebsversammlung informierte Bord-Betriebsratschef Karl Minhard die Piloten und Flugbegleiter über die neuen Rahmenbedingungen des Vertrages. Bei Gehaltssprüngen, Abfertigungen und Pensionsansprüchen ist der neue KV für das AUA-Bordpersonal stark an den KV der Tyrolean angelehnt. Überstunden werden nicht mehr ausbezahlt, als Ersatz gibt es eine ergebnisabhängige Erfolgsprämie. Die Zahl der jährlichen Flugstunden wird von 800 auf das gesetzliche Limit von 900 Stunden angehoben.

Da AUA-Boss Jaan Albrecht, wie berichtet, einen Kollektivvertrag für die gesamte AUA-Gruppe auf den Weg bringen möchte, müssen auch Tyrolean-Piloten nach dem Aus der Überstundenregelung und der Inflationsabgeltung auf rund 25 Prozent ihres Gehalts verzichten. Wie der Standard berichtet, verlieren AUA-Piloten, die noch nach dem KV-alt angestellt sind, bis zu 30 Prozent ihres Bruttogehalts. Als Ausgleich dafür erhalten Kapitäne mit altem KV eine Abschlagszahlung von 250.000 Euro, Kopiloten mit altem KV bis zu 150.000 Euro. Piloten, die einen neueren AUA-Kollektivvertrag haben, erhalten 25 Prozent ihres Jahresbruttolohns, was etwa 20.000 bis 40.000 Euro ausmacht.

Bereits am Montag will Albrecht die Konzernmutter über die neuesten Entwicklungen informieren. Der Druck aus Deutschland ist riesig, die Lufthansa selbst muss in den kommenden drei Jahren 1,5 Milliarden Euro einsparen. Auf vielen Langstrecken will die Lufthansa ihre exklusive First Class aufgeben. Medienberichten zufolge solle die Billigtochter Germanwings voll integriert und in der weltweiten Verwaltung 3000 der 6000 Jobs gekappt werden. (APA, bea)