Stadtgalerien eröffneten mit einem Volksfest in Schwaz

Ausgelassene Stimmung und fröhliche Gesichter prägten gestern das Bild in der Stadt. Mit dem Einkaufszentrum kommt Leben nach Schwaz.

Von Sabine Kuess

Schwaz – Donnerstag 8.45 Uhr: In der Wopfnerstraße wieseln die Menschen auf und ab. Aufregung liegt in der Luft. Spannung und Freude sind zu spüren. Die Geschäfte in den Schwazer Stadtgalerien eröffnen in Kürze zum allerersten Mal. Gleich beim Eintreten stehen schon kleine Gruppen vor zwei Bekleidungsgeschäften. Dann ist es so weit. 9 Uhr: Die Rollläden bei einem der beiden fahren nach oben. Neugierig werfen zwei junge Mädchen einen Blick hinein. Die Menschen rundherum zögern noch hineinzugehen. „Los gehen wir, dann sind wir die ersten Kunden“, sagt das eine Mädchen lachend zu ihrer Freundin.

Noch gedulden müssen sich alle vor dem zweiten Textilladen – ein rotes Absperrband trennt die Kunden von den Verkäufern. Die Filialleiterin zückt eine Schere. „10, 9, 8 ... 3, 2, 1“, wird laut gezählt. Unter Applaus zerschneidet sie das Band und es strömen um 9.05 Uhr vorwiegend Frauen in das Geschäft.

Die Stadtgalerien füllen sich – neugierig gehen die Menschen auf und ab. „Kaufen tun wir noch nicht, zuerst müssen wir alles anschauen“, erzählt eine Frau.

Bereits zehn Minuten nach neun Uhr sind die ersten Kunden mit gefüllten Einkaufstaschen zu sehen. „Haben Sie schon fieberhaft auf den heutigen Tag gewartet, um gleich mit dem Einkauf loszulegen?“, ergeht eine Frage an einen Herrn. „Nein, mir ist das ganz egal“, antwortet er im Vorbeigehen, schwingt sein Sackerl und biegt schon wieder ins nächste Geschäft ein. Eine ältere Dame geht suchend hin und her – auch sie hat eine Tasche in der Hand: „Gekauft hab‘ ich das schon in Wörgl. Und das Tolle ist, dass ich es hier in Schwaz jetzt umtauschen kann.“

Vor einem Drogeriegeschäft wollen Clowns die Kunden anziehen. In den Gängen sorgt die Knappenmusik in der Früh für Stimmung. Auch Bürgermeister Hans Lintner und sein Gemeinderat sind gleich beim Aufsperren anzutreffen. „Wir begrüßen – wie in der Innenstadt auch – die neuen Unternehmer mit einem Geschenk“, erzählt Manfred Berkmann, Leiter des Stadtmarketings.

Während des ganzen Tages herrscht reges Treiben rund um die Stadtgalerien. Ein Mayrhofner hat sich überhaupt mit dem Rad auf den Weg nach Schwaz gemacht – er befürchtete nämlich, keinen Parkplatz zu bekommen. Die Kunden sind größtenteils froh über das neue Angebot. Ein paar kritische Stimmen gibt es aber auch zu hören: „Es wird immer alles schneller, jeder versucht, ein noch billigeres Angebot zu schaffen“, sagt ein Herr in Bezug auf den wirtschaftlichen Druck, der durch das Einkaufszentrum entsteht. „Jetzt müssen wir nicht mehr weit fahren“, „Es gefällt uns echt richtig gut“ und „Wirklich schön geworden“ sind aber gestern die häufigsten Sätze, die man hört. Die Eröffnungsfeier gleicht einem Volksfest mit vielen gut gelaunten Besuchern.