Laut und ganz schön wild
Die Tiroler Band „Skyshaper“ kann am 1. Mai den International Live Award gewinnen.
Innsbruck –Am 1. Mai findet im Wiener Prater das Finale des International Live Award, einer der größten und wichtigsten Band-Wettwerbe Europas, statt. In den vergangenen Monaten gab es in ganz Österreich Vorausscheidungen. Mehr als tausend Bands sind angetreten, nur acht haben es ins Finale geschafft. Eine davon ist Skyshaper aus dem Tiroler Unterland.
„Natürlich haben wir nicht damit gerechnet, dass wir so weit kommen“, erklärt Simon Sprenger, der Gitarrist von Skyshaper der Tiroler Tageszeitung. „In den Vorentscheidungen entscheidet sowohl das Publikum als auch eine Expertenjury. Spätestens mit den Viertelfinals, die in der Regel bereits in Wiener Clubs stattfinden, ist man dann als ‚Auswärtiger‘ im Nachteil. Wir sind immer über die Jurywertung weitergekommen.“ Mit Jurys kennt sich die vierköpfige Band – bestehend aus Daniel Kofler (Gesang, Gitarre), Klaus Schweinberger (Gesang, Bass), Michael Pittracher (Schlagzeug) und eben Simon Sprenger – aus. Ihren ersten Erfolg feierten sie vor gut einem Jahr bei einem Wettbewerb im Haller Kulturzentrum Stromboli. „Da haben wir gerade mal fünf Tage zusammengespielt. Wir haben uns vor dem Wettbewerb verbarrikadiert, geprobt und Lieder geschrieben. Dass wir im Stromboli gut abgeschnitten haben, kam aber trotzdem überraschend“, erklärt Sprenger. „Da, auf der Bühne, ist der Groschen gefallen“, sagt Kofler rückblickend. „Es hat nicht nur Spaß gemacht, sondern wir entdeckten, dass wir als Band Potenzial haben.“
Das Genre, das sie bedienen, wird „Post-Core“ genannt. Darin verbinden sich ruhige, melodische Elemente mit explosiven Ausbrüchen, ausdifferenzierte Klanggebilde mit unvermittelt einsetzendem Geschrei. „Es kann bei uns ziemlich laut werden“, erklärt Sprenger. „Und ganz schön wild“, so Kofler.
Bei der Frage, welche Chancen sich Sky- shaper in Wien ausrechnen, erweisen sich die beiden Anfang 20-Jährigen als abgebrühte Musikprofis. „Allein die Teilnahme ist ein unerwarteter Triumph. Jetzt macht es nur noch Spaß“, sagt Sprenger. „Wir wollen unser Bestes geben, alles andere können wir nicht bestimmen“, fügt Kofler hinzu, schließlich sei es das erste Mal, dass sie vor einer solchen Kulisse (erwartet werden rund 10.000 Zuschauer, Anm. d. Red.) spielen werden. „Da hat man schon gewonnen, wenn man sich auf die Bühne traut“, sagt Sprenger, „und das tun wir bestimmt.“ (jole)