Gesellschaft

Hungerkatastrophe in der Sahelzone weitet sich aus

Die Dürre- und Hungerkatastrophe in der Sahelzone nimmt immer bedrohlichere Ausmaße an. Mittlerweile sind 13,4 Millionen Menschen betroffen, das Krisengebiet umfasst eine Fläche von deutlich mehr als zwei Millionen Quadratkilometern. Die Hilferufe der NGOs werden immer lauter, auch Caritas-Präsident Küberl spricht im APA-Gespräch von einer Situation, die „der Hölle auf Erden“ gleicht.

Besonders in Mali scheint sich die Lage zuzuspitzen: „Als wäre eine Dürre-Katastrophe nicht genug, leiden die Menschen dort auch unter einer politischen Katastrophe.“ Und wäre das alles nicht genug, kämpfen Opfer und Helfer zusehends gegen die enormen Preissteigerungen bei Grundnahrungsmitteln und Treibstoff. Küberl: „Auch die Versorgung mit Wasser wird immer schwieriger. Das ganze ist eine Entsetzlichkeitsmultiplikation.“ Die Dürre reicht mittlerweile bis in den Senegal, wo von Norden die Wüste auf das Land mit Meereszugang „drückt“. „Wir hoffen dennoch, dass sich die Krise nicht ausweitet.“

Küberl wäre nicht Küberl, wenn er in all dem Elend nicht auch Hoffnung sehen würde. „Die Caritas Österreich wird im nächsten halben Jahr mithelfen, 30.000 Menschen vom Hunger zu bewahren.“ Dafür wurden 435.000 Euro aus dem Katastrophenfonds locker gemacht, was aber nur ein Anfang sein kann. Insgesamt erreicht die Hilfe des internationalen Caritas-Netzwerks in den nächsten Monaten über eine halbe Million Menschen.

Doch Katastrophenhilfe im Großen Stil kostet viel Geld: 546.000 Millionen Euro wären notwendig und sind erbeten worden - 343 Mio. Euro sind bereits eingetroffen. Küberl: „Es geht hier nicht um Summen, die die Welt an den Rand des finanziellen Abgrunds bringen. Aber die Staaten lassen sich halt sehr lange bitten.“ Die Republik Österreich steuert übrigens 1,5 Mio. bei. „Das ist ein erster Schritt, und ich stehe nicht an, Außenstaatssekretär Wolfgang Waldner dafür zu danken. Ein zweiter Schritt sollte aber schon noch folgen“, so Küberl.