Beethoven-Marathon im Wiener Konzerthaus
In sechs Konzerten und zehn Tagen spielen vier Musiker sämtliche Streichquartette von Ludwig van Beethoven.
Wien - Zu einem wahren Beethoven-Marathon machen sich ab Mittwoch (2. Mai) die vier Musiker des Belcea Quartets auf, wenn sie im Mozart-Saal des Wiener Konzerthauses in sechs Konzerten und zehn Tagen sämtliche Streichquartette von Ludwig van Beethoven zur Aufführung bringen. „Bis zu einem gewissen Grad wird es ein Kampf - und das wird und darf man auch merken“, so Bratschist Krzysztof Chorzelski.
Schon jetzt ist das gefeierte Belcea Quartet mitten im Beethoven-Fieber: Derzeit touren die Musiker zwischen Italien, England, Spanien und Deutschland mit einzelnen Konzerten - „aber in so einer Konzentration wie in Wien haben wir das noch nie gemacht“. An jedem Abend wird ein Quartett aus der frühen, aus der mittleren und aus der späten Phase kombiniert. Als musikalische Einheit begreift das Ensemble die Kompositionen aber nicht - „noch nicht“, so Chorzelski. „Das werden wir erst erkennen, wenn wir fertig sind.“
An der vielgespielten Kammermusik Beethovens ist die Arbeit für das Belcea Quartet immer noch lohnend, „weil Beethovens Werk immer noch abenteuerlicher ist, als viele neuere Werke. Da gibt es etwas an dieser Musik, das stets revolutionär bleibt, auch wenn jede Generation einen anderen Blick auf sie hat.“ Zwischen den frühen und späteren Quartetten sei die Entwicklung dieser „kreativen Rebellion“ des Komponisten gut nachvollziehbar: „Am Anfang stehen Experimente - am Ende geradezu die Explosion.“
Den Beginn am 2. Mai macht das Streichquartett D-Dur Opus 18/3, den Schlusspunkt setzt am 12. Mai das Quartett in B-Dur Opus 130. Die vier Musiker, Primgeigerin Corina Belcea, Geiger Axel Schacher, Cellist Antoine Lederlin und Bratschist Chorzelski, gehören mit ihrem Ensemble zu den wichtigsten jüngeren Quartetten. Ihre Lehrer waren die Mitglieder des Alban Berg Quartetts, deren wegweisende Aufnahme der Beethoven-Streichquartette auch im Mozart-Saal des Konzerthauses entstanden ist. (APA)