Citroën packt den Wurlitzer aus
Der Kunde wünscht, der DS5 Hybrid4 spielt: Frankreichs neue Schatzkiste ist ein Blickfang, hat einen innovativen Antrieb und überrascht die Insassen mit seinen Innenraum-Funktionen.
Von Markus Höscheler
Innsbruck –Die Fee kann einpacken, der orientalische Lampengeist Dschinni ebenso. Ihr Handicap: Sie können nur drei Wünsche erfüllen. Entsprechend blass sehen die Märchenfiguren aus, wenn sie dem DS5 Hybrid4 von Citroën gegenüberstehen. Den haben die Franzosen so konstruiert, dass er Begehrlichkeiten weckt und dass er die Begehrenden zufriedenstellt. Das gelingt dem DS5 Hybrid4 mit seinem ästhetischen Auftritt, seiner Wandlungsfähigkeit und seiner Optionenvielfalt.
Starten wir bei der ungewöhnlichen, gelungenen Optik: Wer das Kleid betrachtet, wird kaum vermuten, dass der DS5 Hybrid4 die Plattform des Peugeot 3008 nutzt – so veredelt hat Citroën die Front, die Seite und das Heck. Beachtung verdient schon die Leuchtenkonstruktion: Eine Spange verbindet die Scheinwerfer mit den Fenstern, ein geschwungener Bogen birgt Platz für Tagfahrlicht und Nebelschlussleuchten. Zu addieren sind der Dachschwung, die dunklen Fondscheiben, Chromelemente bei den Türschwellern und der Dachspoiler.
So viel Anmut hat einen Nachteil: Die Übersichtlichkeit leidet. Das merkt der Fahrer, wenn er rückwärts fahren oder seitwärts einparken muss. Auch nach vorn lassen sich die Dimensionen des 4,53 m langen Fahrzeugs mit bloßem Auge nur schlecht abschätzen – aber solchen Einbußen verschafft die hochwertige So-Chic-Ausstattung des DS5 Hybrid4 sofort Abhilfe. Enthalten ist hier das Navigationssystem eMyWay, das eine umfassende Einparkhilfe und eine Rückfahrkamera mit sich führt.
Der DS5 Hybrid4 hat zwar genügend Platz, auch im Fond, knapp geschnitten ist er gleichwohl, wie der nicht allzu große Laderaum zusätzlich bestätigt. Das großzügig ausgeschlagene schwarze Leder und der schwarze Dachhimmel sind zwar stimmig, doch auch sie wirken zunächst ein wenig beengend. Für mehr Luftigkeit sorgt allerdings das Cockpitdach mit drei Glasflächen. Die Schalter dazu befinden sich am Dachhimmel – dort lässt sich das Head-up-Display einstellen, das Informationen auf einer ausfahrbaren Glasscheibe oberhalb des Armaturenbretts anzeigt. Andere Bedieneinheiten haben ihren Platz am Sitz (für die Sitzheizung) und auf der Mittelkonsole. Eine Fülle von Schaltern, Drehrädern und Drücktasten garantieren Abwechslung.
Besonders variationsfreudig ist die Fahrcharakteristik, die mit dem alternativen Antrieb zusammenhängt. Im DS5 Hybrid4 teilen sich ein 163 PS starker Vierzylinder-Turbodiesel und ein 37-PS-Elektromotor die Vortriebsaufgaben. Der Selbstzünder wirkt auf die Vorderachse, die E-Maschine auf die Hinterachse.
Nun obliegt es dem Fahrer, welchen Modus er bevorzugt: Er kann rein elektrisches Fahren (ZEV) präferieren, was nur bei einigermaßen geladenem Akku und dezentem Tempo funktioniert. Oder er gewährt dem 4WD-Modus den Vortritt, was automatischen Vierradantrieb bedeutet. Das bietet sich bei schwierigem Untergrund an. Bei „Sport“ wirkt der DS5 Hybrid4 besonders sprintstark – und im Auto-Modus überlässt der Lenker der Steuereinheit den zweckmäßigsten Fahrmodus. Im Verlaufe unseres Tests kam der DS5 Hybrid4 auf einen Durchschnittsverbrauch von 6,4 Litern je 100 Kilometer – was erkennbar mehr ist als der Normverbrauch von 4,1 Litern. Angesichts der Fahrleistungen und des Eigengewichts des Fahrzeugs lässt sich der Spritkonsum jedoch akzeptieren. Und für 49.000 Euro kann sich der DS5-Interessent vieles wünschen, was tatsächlich in Erfüllung geht.