Oben ohne im Kult-Roadster
Sondermodell Mazda MX-5 Takumi: mehr Ausstattung für weniger Geld.
Innsbruck – Langsam kündigt sich das Ende der kalten Jahreszeit an und rechtzeitig zum Frühlingsbeginn eröffnet Mazda mit dem MX-5 Takumi das Sondermodell-Jahr 2012. „Handwerkskunst“ heißt die Modellreihe auf Deutsch und soll die Qualität der japanischen Freiluftrakete unterstreichen. Also ab in das stylische Cockpit und überprüfen, was wirklich dahintersteckt.
Das Erste, was uns in Erstaunen versetzt, ist, wie tief man in die „Havanna-braun“ gefärbten Ledersitze sinken kann. Sofort beginnen wir auf dem Fahrersitz hin und her zu rutschen, der Seitenhalt passt. Für Fahrer über 185 cm ist aber zumindest ein Haarkontakt mit dem Dach programmiert. Die Anmutung der Materialien ist, wie es der Name verspricht: auf höchstem Niveau, die Verarbeitung makellos. Die erwähnte Sitzposition lässt erahnen, dass in diesem Auto nicht unbedingt gemütliches Cruisen angesagt ist, also runter mit dem faltbaren Hardtop – per Knopfdruck in ungefähr 13 Sekunden – und ab auf die Straße.
Knappe zehn Sekunden braucht der 1,8-Liter-Benzinmotor für den Sprint auf Tempo 100. Ab 3000 Umdrehungen gibt er dabei maximal 167 Nm an die schicken 17-Zöller weiter und dreht leichtfüßig bis 5000 Touren. Aber genug des Zahlenspiels. In die Praxis übersetzt geben sie dem Fahrer die Möglichkeit, nicht nur mit der wunderbar direkten Lenkung, sondern auch mit einer Massage des in Alu gehaltenen Gaspedals mitzulenken. Das bewährte Antriebskonzept des Mazda MX-5 – Frontmotor und Heckantrieb – kommt einem dabei entgegen. Wer es aber übertreibt, wird vom heftig eingreifenden ESP gemaßregelt.
Das Fahrwerk des MX-5 fühlt sich angenehm straff an und die Schaltung ist knackig, manchmal aber etwas hakelig. Beim schnellen Sortieren der Gänge kann es deshalb passieren, dass man die falsche Gasse erwischt. Wer glaubt, mit dem Hardtop den Windgeräuschen zu entkommen, liegt zwar richtig, aber der Vierzylinder hat einen kräftigen Soundverstärker, der den Schalldruck auch in den Innenraum leitet. Angeregte Unterhaltungen auf der Autobahn sind daher schwierig zu führen.
Der Preis unseres Mazdas belief sich auf 30.489 Euro. Das sind bis zu 1000 Euro weniger, als man für das Serienmodell hinlegen müsste. Ein ordentlicher Preis für das japanische Kultmobil. (luc)