Wacker-Sturm auf den dritten Platz
Mit einem Sieg bei der schwächelnden Wiener Austria und günstiger Konstellation bei den anderen Spielen könnte der FC Wacker vier Runden vor Schluss schon auf einem Europa-Cup-Platz liegen.
Von Wolfgang Müller
Innsbruck –Es brodelt rund um die Generali-Arena, die Geduld der Fans ist spätestens nach der Pleite in Kapfenberg überstrapaziert, eine weitere Niederlage heute ab 16 Uhr gegen den FC Wacker könnte zu einer violetten Eskalation führen. Was den FC Wacker nur am Rande tangiert. Die Schwarzgrünen haben vielmehr die Tabelle im Auge. „Mit einem Sieg können wir sogar die Austria überholen. Eine unglaublich tolle Konstellation für uns“, blickt Trainer Walter Kogler dem Schlager optimistisch entgegen. Warum? „Weil wir zuletzt gut drauf waren und die Austria über Wochen Probleme hat. Eine Verunsicherung, die wir natürlich ausnützen wollen“, so Kogler, der auf den gleichen Kader setzt, der zuletzt beim 2:0-Heimsieg gegen Wr. Neustadt im Einsatz war. Die Aufstellung wollte er noch nicht preisgeben, aber: „Wir suchen unser Heil sicher wieder in der Offensive. Punkten wäre natürlich erwünscht, der Druck liegt freilich bei der Austria.“
Auch für Tomas Abraham ist die Marschrichtung klar: „In der Tabelle weiter anschreiben. Ein Sieg wäre ein großer Schritt.“ Ein Schlüssel zum Erfolg ist für den Wacker-Kapitän, die Anfangsphase ohne Gegentor zu überstehen: „Dann bekommt die Austria nämlich richtig Stress mit den eigenen Fans.“ Ein möglicher Europa-Cup-Platz ist bei den Wacker-Profis längst nicht mehr in unerreichbarer Ferne. „Klar ist das unser Ziel und darauf arbeiten wir konsequent hin“, so Marco Kofler, der auch in der nächsten Saison bei den Schwarzgrünen verteidigt. Nur die Laufzeit des neuen Vertrages steht noch nicht fest.
Von der Tiroler Gelassenheit zum violetten Pulverfass: „Die Mannschaft steht in der Schuld, jetzt muss eine Reaktion folgen“, Austria-Sportchef Thomas Parits richtete vor dem heutigen Spiel gegen die Tiroler klare Worte an seine Profiabteilung und meinte damit, dass nur ein Sieg die aufgeheizte Stimmung am Verteilerkreis dämpfen kann. Dass der Trainer bei einer Niederlage abgelöst wird, ist für Parits – vorerst – kein Thema: „Wir werden jetzt nicht die Nerven verlieren.“ Ivica Vastic, der seit Winter als Chefcoach der Austria mehr schlecht als recht die Fäden zieht, ist sich des Ernstes der Lage natürlich bewusst. „Es zählt nur ein Sieg. Egal, ob wir mit einem, zwei oder drei Stürmern spielen. Wir müssen zeigen, dass wir gewinnen wollen“, setzt der 42-jährige ehemalige ÖFB-Teamspieler auf verstärkte Offensive. Im Training habe seine Mannschaft Aggressivität und eine professionelle Einstellung gezeigt. Ein Faktor für die Trendwende liegt im offensiven Bereich. Die zuletzt stockende Angriffsmaschinerie muss wieder ins Laufen kommen. Daher ist damit zu rechnen, dass die Violetten mit der Doppelspitze Kienast/Linz auf Torjagd gehen. Für den Tiroler Florian Mader wird bei Anpfiff wohl nur ein Platz auf der Bank reserviert sein.