„Gute Taten werden immer belohnt“

Mit Energie haushalten muss nicht zwangsläufig Askese bedeuten. Den Beweis will Fisker mit dem Elektro-Sportler Karma antreten. 403 PS Systemleistung sorgen für Vortrieb jenseits von Öko.

Von Beatrix Keckeis-Hiller

Mödling – Alles, was Spaß bereitet, macht Schmutz. Sagt man. Alles, was vernünftig ist, ist langweilig und fade. Denkt man. Henrik Fisker, Boss des gleichnamigen, 2007 gegründeten amerikanischen Autoherstellers, will beweisen, dass das nicht stimmt: Anhand eines Sportwagens der Premium-Klasse namens Karma, mit einer in diesem Segment (noch) hochexklusiven Besonderheit: Er wird von Strom angetrieben. Das sind Leistung, Fahrspaß, edles Design, Exklusivität, Stil und gediegene Ausstattung.

Fisker weiß, wovon er spricht. Er ist unter anderem für das Design des Aston Martin DB9 und V8 Vantage sowie des BMW Z8 verantwortlich. Hinter der Namenswahl, Karma, stehen Sauberkeits- und Nachhaltigkeitsanspruch: Das Hindi-Wort bedeutet frei übersetzt: „Gute Taten werden belohnt.“ Darunter ist auch zu verstehen, dass am Karma in erster Linie nachhaltig produzierte und eine Reihe von recycelten Materialien verbaut sind.

Er hat eine klassische Sportler-Figur: Auf 4,996 m Länge, 1,986 m Breite, 1,330 m Höhe und einem Radstand von 3,160 m bietet er Platz für vier Personen. Er rollt auf 22-Zoll-Alu-Rädern, vorne mit 255er-, hinten mit 285er-Reifen bestückt.

Für den Antrieb sorgen zwei im Heck montierte E-Motoren à 204 PS. Der als Range Extender eingebaute Frontmotor ist ein Zweiliter-Turbo-Benziner von GM mit 260 PS. Das Herz des Vortriebs sind eine zentral eingebaute 20-kWh-Lithium-Ionen-Batterie (Ladezeit: sechs Stunden an einer 220-V-Ladestation) und ein 175-kWh-Generator. Für zusätzliche Stromproduktion ist ins Fahrzeugdach ein Solar-Panel, in die Bremsen ein Energie-Rückgewinnungs-System integriert. Die Systemleistung beträgt 403 PS. Das Drehmoment ist gewaltig: Es beträgt 1330 Nm – mehr als beim Bugatti Veyron (1250 Nm).

Im E-Modus beschleunigt der Karma in 7,9 Sekunden von null auf hundert. Die Top-Speed ist bei 153km/h erreicht. Mit Range Extender schafft er den 0-auf-100-Sprint in 5,9 Sekunden und beschleunigt bis an die 200-km/h-Marke.

Die Gesamtreichweite gibt Fisker mit knapp 500 Kilometern an, bei einem Sprit-Verbrauch von 2,4 Litern pro 100 Kilometern und einer CO2-Emission von 83 g/km. Sicherheitsseitig fehlt es an nichts, mit acht Airbags, ABS, Notbremsassistent, ESP und ASR. Feine Ware ist an den Bremsen verbaut: 6-Kolben-Monoblock-Zangen vorne, 4-Kolben-Sättel hinten, von Brembo. Montiert wird der Karma in sportlicher Gesellschaft: bei Valmet in Finnland, wo zurzeit für Porsche der Boxster und der Cayman gebaut werden. Der Fisker Karma kostet in Österreich ab 91.500 Euro exkl. Transport (1500 Euro) und MWSt. Vertrieben werden er und künftige Modelle von der Fisker Austria GmbH (Andreas Grünzweig und Georg Silbermayr in Mödling).

Künftige Modelle: Ein Cabrio und ein Fahrzeug der Mittelklasse.