Film und TV

Spät, aber doch öffnet das „Museum der Unschuld“

Istanbul – Der türkische Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk öffnet nach mehrjährigen Vorbereitungen in Istanbul sein „Museum der Unschuld...

Istanbul –Der türkische Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk öffnet nach mehrjährigen Vorbereitungen in Istanbul sein „Museum der Unschuld“. Die dort von Samstag an gezeigten Gegenstände aus dem Alltagsleben der Türkei in den 70er und 80er Jahren visualisieren den gleichnamigen Roman des Schriftstellers, der die Geschichte einer schmerzlichen Liebe erzählt. „Es ist nicht nötig, den Roman zu lesen, um das Museum genießen zu können“, sagte Pamuk am Freitag in Istanbul bei der Vorstellung des Museums.

In dem Museum werden Dinge ausgestellt, die im Roman eine wichtige Rolle spielen. Das Museum sei aber mehr als nur eine Illustration des Buches, sagte er. „Ich schrieb das Buch, die Stücke besorgend, Schritt für Schritt“, sagte der 59-Jährige, der sich mit historischen Romanen einen Namen gemacht hat.

In dem 2008 veröffentlichten Buch, das auch ein Sittenbild der Türkei ist, geht es um die Geschichte einer Liebe im Istanbul der 1970er Jahre. Kemal erkennt nach seiner Verlobung mit Sibel zu spät, dass er seine Geliebte Füsun verloren hat. Er errichtet der verlorenen Liebe ein „Museum der Unschuld“ aus Gegenständen, die für ihn Zeit und Gefühl eingefangen haben. Das Haus für das Museum hat Pamuk selbst gekauft und mit Hilfe deutscher Architekten umgebaut. Renoviert wurde es auch mit Stiftungsgeldern. Der Umbau des vierstöckigen Gebäudes im Stadtteil Beyoglu sollte schon 2010 fertig sein, als Istanbul eine von Europas Kulturhauptstädten war. (APA, dpa)