Leichenfund in Spiss: Opfer ist Südtiroler
Das Rätsel um die Identität des Mordopfers von Spiss ist gelöst. Der Südtiroler lebte zuletzt in Süddeutschland und ist amtsbekannt.
Von Thomas Hörmann
Spiss –Die Ermittler des Landeskriminalamtes sind im Mordfall Spiss einen großen Schritt weiter. Am Freitagnachmittag gelang es den Beamten in Zusammenarbeit mit ihren Südtiroler Kollegen, die Identität des Mordopfers zu klären. „Beim Toten handelt es sich um einen 40-jährigen Südtiroler aus Vahrn bei Brixen, der zuletzt aber in Süddeutschland wohnhaft war“, sagt Walter Pupp, Chef des Landeskriminalamtes: „Mehr wird derzeit aus kriminaltaktischen Gründen nicht verraten.“
Dennoch ist durchgesickert: Der Ermordete war zumindest für die italienische Polizei in Südtirol kein Unbekannter. Der 40-Jährige soll vor etwa fünf Jahren in einen großangelegten Steuerbetrug mit dem An- und Verkauf von etwa 200 Autos verwickelt gewesen sein.
2009 geriet der gebürtige Südtiroler erneut mit dem Gesetz in Konflikt. Der Mann stand im Verdacht, über eine Scheinfirma Autos geleast und nach Osteuropa verkauft zu haben. Der Südtiroler wurde sogar vorübergehend festgenommen. Beim noch nicht abgeschlossenen Gerichtsverfahren standen die Zeichen allerdings angeblich auf Freispruch. Der 40-Jährige galt in beiden Fällen nur als Komplize, der Hauptverdacht richtete sich gegen einen nicht sehr erfolgreichen früheren Weltcup-Skirennläufer, ebenfalls aus Südtirol.
Zuletzt lebte das Mordopfer in Friedrichshafen in Süddeutschland. Dort betrieb der Mann aus Vahrn bei Brixen eine Firma, die mit Südtiroler Spezialitäten handelt.
Seine Vergangenheit war‘s wohl auch, die den Behörden die rasche Klärung der Identität ermöglichte. So konnten die Südtiroler Ermittler bei ihrem Innsbruck-Besuch am Freitagnachmittag anhand ihrer Akten rasch den Namen des Opfers herausfinden.
Wie bereits berichtet, ist die Leiche des Mannes am Mittwochnachmittag an einem Abhang unterhalb der Spisser Landesstraße von einem Polizisten entdeckt worden. Die Untersuchung an der Innsbrucker Gerichtsmedizin ergab, dass der Mann ermordet wurde. Und zwar durch Schläge mit einem stumpfen Werkzeug gegen den Hinterkopf. Die Experten fanden auch Verletzungsspuren am Hals des zunächst unbekannten Toten.