Am Abend weinte der Filius

Im Topspiel Erster gegen Zweiter riss die SPG Mötz/Silz mit dem 2:1-Sieg Tabellenführer Zirl aus den vorzeitigen Titelträumen – Trainersohn Silvano Soraperra musste weinen.

Von Toni Zangerl

Mötz, Zirl –Am Ende, da grinste der Herr Papa – sprich SPG-Mötz/Silz-Coach Jürgen Soraperra. Und Sohnemann Silvano, im Dress des Gegners Zirl, musste zwangsläufig weinen. Weil nämlich der „Kleine ins Facebook geschrieben hatte, dass heut‘ Abend einer weinen wird“, verriet der Papa im TT-Gespräch und grinste.

Viel zu lachen hatte auch SPG-Obmann Christian Lechner. Vor und nach dem Spiel. Rekordbesuch in Mötz, Schlangestehen an der Kassa, die kräftig klingelte. „Rund 500 Zuseher – spitze“, sagte er, der 22 Jahre im Amt ist. Und freute sich bereits, dass am 15. Juni seine SPG das 40-Jahr-Jubiläum feiern wird.

„Eine tolle Sache, alle ziehen an einem Strang, und heuer läuft‘s dank Trainer Jürgen Soraperra prächtig. Ein echter Glücksgriff, denn der Jürgen ist ein Fachmann, der weiß, wie man die Burschen anpacken muss. Weil er uns im Wort ist, weiter Trainer zu sein, können wir unsere Linie mit eigenen, jungen Spielern fortsetzen. Unser Ziel war es, heuer vorne mitzuspielen. Wenn wir den Aufstieg nicht schaffen, ist es auch kein Beinbruch.“

„Jetzt gibt‘s nur Wasser, nach dem Spiel ein Bier – wenn wir gewinnen“, lachte Franz Kleissl, der seit 47 Jahren im Zirler Fußball die Fäden zieht, vor dem Spiel, auf die Frage, was er in die Trinkflaschen fülle. Ob‘s wirklich so war? Jedenfalls war die 1:2-Niederlage für Zirls Obmann Martin Plattner eine „klare Enttäuschung – weil da viel mehr Potenzial in dieser Truppe steckt, als sie heute gezeigt hat“, meinte Plattner. Seine Gewohnheit, sich stets hinter das Tor des Gegners zu begeben, gefiel in Mötz Ordner Manuel Schinagl gar nicht und er waltete seines Amtes. „Ordnung muss sein, schließlich ist heute sogar der Sicherheitsbeauftragte des TFV anwesend.“ Warum? „Weil das Abbrennen der bengalischen Feuer vor Spielbeginn von der BH behördlich genehmigt werden musste und vom TFV auch kontrolliert wird.“

Zum Spiel: Die SPG dominierte in der ersten Halbzeit, ging verdient mit 2:0 in die Kabine, verwaltete nach der Pause den Vorsprung, mehr nicht. Da kam Zirl kurzfristig auf, erzielte den Anschlusstreffer, zu mehr reichte es aber spielerisch und kämpferisch nicht.

Fazit: Zirl nur noch einen Punkt vor der SPG – die Meisterschaft bleibt spannend.