Hypo Tirol gewann Prozess gegen Chefs zweier Solarfirmen
Laut „Wiener Zeitung“ wurden der Hypo Tirol 11,6 Mio. Euro Schadenersatz zugesprochen.
Wien - Die Hypo Tirol darf hoffen, in Bayern einen Teil eines Verlusts aus einem Millionenkredit an Solarfirmen doch noch zurückzubekommen. Die Bank habe einen Zivilprozess gegen die Chefs von zwei deutschen Solarfirmen gewonnen. Demnach müssen die beiden der Tiroler Hypo 11,6 Mio. Euro zahlen, das Urteil sei aber noch nicht rechtskräftig, schreibt die „Wiener Zeitung“ laut Vorabmeldung in ihrer Wochenendausgabe.
Die Hypo Tirol hatte einen Kredit über 21 Mio. Euro für die Finanzierung eines Solarkraftwerks in Bayern gewährt. Generalunternehmerin war die Firma M-Solar. Die Hypo Tirol musste den Kredit abschreiben, fühlte sich aber betrogen und brachte Schadenersatzklagen gegen den damaligen Chef von M-Solar und den Geschäftsführer eines Solarzellenlieferanten ein. Ein Sprecher des Landgerichts München bestätigte am Freitag der „Wiener Zeitung“, dass das Urteil der ersten Instanz nun zugunsten der Hypo ausgefallen sei. Demnach hat das Landgericht München entschieden, dass der frühere M-Solar-Manager und der Chef der Solarzellenfirma gemeinsam drei Millionen Euro an die Bank zahlen müssen. Zweiterer müsse darüber hinaus noch einmal 8,6 Millionen Euro leisten.
Der Anwalt des früheren M-Solar-Chefs sagte der Wiener Zeitung aber, sein Mandant fühle sich selber getäuscht und habe gegen das Urteil Berufung eingelegt. Die Anwältin des anderen Beklagten wollte laut Zeitung weder zum aktuellen Urteil noch zu den im Raum stehenden Vorwürfen gegen ihren Mandanten einen Kommentar abgeben.
Außerdem gibt es eine Anzeige des Aufsichtsratsvorsitzenden von M-Solar gegen vier damalige Mitarbeiter der Münchner Hypo-Niederlassung. Laut „Wiener Zeitung“ hat die Staatsanwaltschaft Innsbruck diese Ermittlungen im Februar an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Wien übertragen. Nicht entschieden sei außerdem eine Schadenersatzklage der Hypo gegen einen deutschen Gutachter. (APA)