Ban Ki-moon besorgt über Explosionen in Ukraine
UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon hat sich tief besorgt über die Anschlagsserie in der Ukraine gezeigt. Wie sein Sprecher Freitagabend (Ortszeit) in New York mitteilte, habe Ban dem ukrainischen Volk und insbesondere den Familien der Opfer sein herzliches Mitgefühl übermittelt und den Verletzten schnelle Genesung gewünscht.
Bei vier Explosionen in der ukrainischen Stadt Dnjepropetrowsk waren am Freitag mindestens 29 Menschen verletzt worden. Nach Angaben des Innenministeriums in Kiew bekannte sich zunächst niemand zu den Anschlägen. „Diese Terroristen wollen Chaos anrichten, aber wir werden sie schnell finden und ihrer gerechten Strafe zuführen“, kündigte Regierungschef Asarow an. Die Ukraine ist Co-Gastgeberland der heurigen Fußball-Europameisterschaft.
Der Chef der deutschen Sozialdemokraten, Sigmar Gabriel, rief sogar alle Politiker dazu auf, die in der Ukraine stattfindenden EM-Spiele zu boykottieren. „Politiker müssen aufpassen, dass sie nicht zu Claqueuren des Regimes werden“, sagte Gabriel der Zeitung „Bild am Sonntag“. „Denn sie sitzen in den Stadien möglicherweise neben Gefängnisdirektoren und Geheimpolizisten. Im Zweifelsfall sollte man da nicht hinfahren“, fügte Gabriel hinzu.
Der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, sieht unterdessen wegen des Konflikts um die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin Timoschenko das Wirtschaftsabkommen zwischen der EU und der Ukraine in Gefahr. „Wenn die ukrainische Regierung das Problem nicht schnellstens löst, gefährdet das das Abkommen mit der EU über wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit“, sagte er zu „Bild am Sonntag“. „Die EU ist eine Werte- und Rechtsgemeinschaft und erwartet von Ländern, mit denen wir solche Assoziierungsabkommen schließen, dass sie sich an diese Werte halten.“
Die Oppositionspolitikerin Timoschenko musste im vergangenen Jahr eine siebenjährige Haftstrafe antreten. Sie hat jüngst über Misshandlungen im Gefängnis geklagt.