Militärjunta in Guinea-Bissau ließ Politiker frei
Rund zwei Wochen nach dem Staatsstreich in Guinea-Bissau hat die Militärjunta die beiden wichtigsten Politiker des Landes aus der Haft entlassen. Der gestürzte Interimspräsident Raimundo Pereira und Regierungschef Carlos Domingos Gomes Junior seien am Freitagabend in die Elfenbeinküste ausgeflogen worden, berichtete der Rundfunksender Radio France International (RFI) am Samstag.
Die Militärjunta hatte die Politiker bei dem Staatsstreich am 12. April festgenommen. Gomes galt als Favorit bei der für den 29. April geplanten zweiten Runde der Präsidentenwahl. Sein Rivale Kumba Yala soll enge Beziehungen zum Militär unterhalten.
Unterdessen hat die Militärjunta noch bis Montag Zeit, die geplante Stationierung von 600 Soldaten der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) in Guinea-Bissau zu akzeptieren. Andernfalls will die Gemeinschaft Sanktionen verhängen. Die Truppen sollen bei der Einsetzung einer zivilen Regierung in dem Land helfen und die Rückkehr zu einer verfassungsmäßigen Ordnung unterstützen. Die derzeitigen Machthaber drohten jedoch, jegliche fremden Truppen wie „Eindringlinge“ zu behandeln.