Weg ist frei zum Giro-Kapitän
Radprofi Thomas Rohregger kam gestern bei der Tour de Romandie mit der Spitze ins Ziel und ist damit als Giro-Kapitän im Gespräch.
Von Manuel Fasser
Sion – Eine ereignisreiche vierte Etappe der Tour de Romandie erlebte gestern der Tiroler Radprofi Thomas Rohregger (Team RadioShak-Nissan). Gleich vorab: Er kam erneut mit der Spitzengruppe ins Ziel und verbesserte sich von Platz 19 auf den 14. Gesamtrang. Bis es jedoch so weit war, musste Rohregger auf der gestrigen Königsetappe von Bulle nach Sion Nervenstärke zeigen: „Als wir in den letzten Anstieg des Tages fuhren, wollte ich von der großen Scheibe runterschalten, es war jedoch der Akku meiner Schaltung leer. Und dies zu einer Zeit, als ständig Attacken gefahren wurden. Da war schnell der Kopf hochrot.“
Zwar stand der Mechaniker rasch mit dem Ersatzrad parat; dessen Sattel, sagt Rohregger, sei jedoch zu hoch eingestellt gewesen. Er habe überwiegend im Stehen fahren müssen, bis der Mechaniker den Akku seines Rades gewechselt und er wieder Anschluss an die Spitzengruppe fand. Dort wurde erneut gewechselt. „Der zweimalige Radwechsel hat viel Zeit gekostet. Ich konnte mich jedoch jedes Mal wieder nach vorne kämpfen.“ Er schaffte es bis in die 37-köpfige Spitzengruppe, die zeitgleich das Ziel durchfuhr.
Das heutige Abschlusszeitfahren sei zwar kurz, jedoch sehr bergig. „Schauen wir, was dabei rauskommt“, sagt Rohregger. Wichtig sei, dass seine Form für den Giro d‘Italia stimmt: „Das zeigten die bisherigen vier Etappen.“
Apropos Giro: Nachdem sein Leader Jakob Fuglsang verletzungsbedingt ausfiel, ist Rohregger in führender Rolle für die Italienrundfahrt im Gespräch: „Noch ist nichts beschlossen. Es ist mitunter jedoch möglich.“
Das gestrige Rennen bedeutete ein Stück weit eine Wiederholung des Vortages: Wie bereits am Freitag gewann auch gestern der Spanier Luis Leon Sanchez – der Spanier, der beim holländischen Team Rabobank unter Vertrag steht. Und das, ohne ein Wort Englisch, geschweige denn Niederländisch zu sprechen.
Dennoch: Es funktioniert, wie zwei Etappensiege in Folge beweisen. Dank Zeitbonifikation startet er heute im Gelben Trikot ins Finale.