Weltpolitik

Hollande rechnet mit Entlassungswelle nach Wahl

Der sozialistische Kandidat bei der französischen Präsidentenwahl, Hollande, rechnet nach der Stichwahl am kommenden Sonntag mit einer Entlassungswelle in der Wirtschaft. Aus den Gewerkschaften höre er, dass die Unternehmen bereits Pläne für Massenentlassungen für die Zeit nach dem Wahlkampf ausgearbeitet hätten, sagte Hollande der Zeitung „Le Parisien“ vom Samstag.

Deren Umsetzung sei bisher nur hinausgeschoben worden. Eine von ihm geführte Regierung werde einem solchen Vorhaben jedoch nicht tatenlos zusehen, sagte Hollande, der in Umfragen vor der Stichwahl am 6. Mai klar vor Amtsinhaber Sarkozy liegt.

Sarkozy hatte sich während des Wahlkampfes darum bemüht, aufsehenerregende Werksschließungen zu verhindern. Einen Rückschlag erlitt er am Donnerstag, als die Zahl der Arbeitslosen mit 2,88 Millionen auf ein Zwölf-Jahreshoch kletterte.

Französische Großunternehmen, die Entlassungen planen, sind per Gesetz verpflichtet, mit Gewerkschaften und Regierung einen Sozialplan zu erarbeiten. Dieser umfasst häufig die Fortbildung betroffener Arbeitnehmer oder deren Umsetzung. Sollte die Regierung dem Plan nicht zustimmen, können die Mitarbeiter vor Gericht gegen ihre Entlassung klagen.