Haapo will in Tirol ausbauen
Südtiroler Eigner peilt mit Möbelfirma Haapo dank Italien-Input 10 % Umsatzplus an.
Von Max Strozzi
Achenkirch –Der Tiroler Möbelhersteller Haapo 1910 in Achenkirch will wachsen. Der Südtiroler Klaus Pomella, Inhaber des italienischen Polstermöbelherstellers Rossin, hatte im August 2010 die damals mit 2,3 Mio. Euro Schulden in die Insolvenz geschlitterte Haapo Möbelfabrik übernommen. „Am Standort Achenkirch wird nicht nur festgehalten, sondern ausgebaut. Vielleicht heuer, mit Sicherheit aber 2013“, gibt Pomella gegenüber der TT eine Standortgarantie ab.
Konkret soll Produktionskapazität der international tätigen Schwesterfirma Rossin nach Achenkirch verlagert werden. Pomella: „Produktentwicklung und Prototypenbau wird von Rossin zu Haapo verlagert, weil hier der Produktionszyklus – vom Holz bis zum Produkt – sehr kurz ist. Haapo wird das Produktionszentrum für Rossin werden.“ In die Gebäude würden in den nächsten Jahren „ein paar 100.000 Euro“ investiert.
Seit der Übernahme im Jahr 2010 wurden bei Haapo laut Pomella etwa 350.000 Euro investiert. Der Mitarbeiterstand ist seit der Übernahme von 35 auf 40 Beschäftigte gewachsen. „Die Polsterei müsste noch um 3 bis 4 Arbeitskräfte aufgestockt werden. Man findet aber für dieses spezielle Fach nur sehr schwer Mitarbeiter“, so Pomella. Heuer peilt Haapo ein Umsatzplus von 10 % auf 3,2 Mio. Euro an (2011: 2,9 Mio.). Dazu beitragen sollen Synergien mit Rossin etwa bei der Beschaffung oder durch italienische Möbeltechnologie – etwa mit der Einführung abziehbarer Polstermöbel, damit Stoffbezüge gewechselt werden können. Der Stil der Haapo-Möbel soll ein ländlicher bleiben. Designer aus Innsbruck, München und Mailand haben laut Pomella die Möbel entworfen, im Jänner 2013 will Haapo erstmals auf der Möbelmesse in Köln ausstellen. Auch im Vertrieb sollen die Kontakte der Schwesterfirma Rossin in 30 Länder genutzt werden, schildert Pomella. Zielgruppen seien zu 50 % Hotels und öffentliche Einrichtungen und zu 50 % Privatkunden.
Die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet Haapo laut Pomella in Österreich, 35 % in Deutschland, 10 % in Südtirol und 5 % in der Schweiz. Pomella: „Ziel ist es, 2013 in der Schweiz zu attackieren, hier sehen wir noch enormes Potenzial im Hotelbereich.“