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Rätsel in Wien: Libyens Ex-Premier tot in Neuer Donau entdeckt

Die Leiche von Shukri Ghanem wurde Sonntagfrüh in der Neuen Donau treibend gefunden. Seine Familie hatte zunächst dessen Wohnung als Fundort angebgebn.

Wien - Rätsel um den Tod des ehemaligen libyschen Ministerpräsidenten und Ölministers Shukri Ghanem (Shoukri Ghanim): Der 69-Jährige wurde am Sonntag in Wien tot aufgefunden. Während es aus Familienkreisen zunächst geheißen hatte, Ghanem sei in seiner Wohnung entdeckt worden, berichtete die Polizei am Sonntagabend in einer Aussendung, die Leiche von Ghanem sei gegen 08.40 Uhr in der Neuen Donau treibend gefunden worden.

Wie Pressesprecher Roman Hahslinger erklärte, seien bei dem Toten keine Spuren von Gewalt festgestellt worden. „Aber wenn ihn jemand hineingestoßen hat, gibt es auch keine Gewaltspuren“, konnte der Beamte eine Fremdeinwirkung nicht völlig ausschließen. „Möglicherweise ist ihm aber auch schlecht geworden, und er ist ins Wasser gefallen“. Die Familie hatte als wahrscheinliche Todesursache einen Herzinfarkt genannt.

„Leiche lag noch nicht lange im Wasser“

Laut Polizei-Ermittlungen hatte Ghanem Sonntagfrüh seine Wohnung verlassen. Der leblose Körper sei noch nicht lange im Wasser gelegen, so Hahslinger. Aufschlüsse über die Todesursache soll eine Obduktion bringen.

Ghanem sei zuletzt in Wien wohnhaft gewesen, bestätigte die Polizei. Der 69-Jährige soll in den vergangenen Monaten in einem Büro in der Wiener Innenstadt gearbeitet haben. Er war jahrelang ein Gefolgsmann des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi gewesen, ehe er dem Regime Mitte Mai des vergangenen Jahres den Rücken gekehrt hatte. (APA)