Klage gegen „gesundes“ Nutella kostet Ferrero drei Millionen Dollar
Der italienische Konzern einigte sich mit den Sammelklägern auf einen Vergleich. Diese hatten Ferrero vorgeworfen, die Schokoladencreme als zu gesund darzustellen.
Los Angeles/Mailand - Der Nutella-Hersteller Ferrero muss im Streit um irreführende Werbung in den USA rund drei Millionen Dollar zahlen. Am Sonntag bestätigte der italienische Konzern die Einigung auf einen Vergleich mit Kritikern, die in einer Sammelklage Ferrero vorgeworfen hatten, die Schokoladencreme als zu gesund darzustellen. Nach Angaben der Kläger willigte das Unternehmen zudem ein, im Marketing bestimmte Äußerungen zu verändern und die Ernährungshinweise auf den Gläsern prominenter zu platzieren.
Die Kalifornierin Athena Hohenberg, Mutter eines vierjährigen Kindes, hatte die Sammelklage im vergangenen Jahr ins Rollen gebracht. „Frau Hohenberg war überrascht und erschrocken, als sie erfuhr, dass Nutella kein ‚gesundes, nahrhaftes‘ Essen, sondern ein Produkt mit den Nährwerten eines Schokoriegels ist“, hieß es in der Klageschrift.
Ferrero vermarktet Nutella als Beitrag zu einem „schmackhaften und doch ausgewogenen Frühstück“ - wenn es zusammen mit Orangensaft, Milch und Vollkornbrot verzehrt wird. Laut Zutatenliste besteht der Brotaufstrich hauptsächlich aus Zucker, Palmöl, Haselnüssen, Kakao und entrahmter Milch. Zwei Teelöffel enthalten 200 Kalorien und elf Gramm Fett.
Ferrero gehört zu den weltweit führenden Süßwarenherstellern mit einem Jahresumsatz von zuletzt 7,2 Milliarden Euro. Neben Nutella zählen Duplo, Hanuta, Mon Cheri und Kinderschokolade zu den bekanntesten Produkten des Konzerns. (APA/Reuters)