Zwei schwer verletzte Alpinisten bei Eisabbruch am Südtiroler Ortler
Drei Gruppenteilnehmer wurden verschüttet, konnten aber von ihren Kameraden geborgen werden.
Bozen - Sechs Alpinisten sind Pfingstmontag in der Früh am 3905 Meter hohen Ortler westlich von Meran in Südtirol von einem Eisabbruch überrascht worden. Das Unglück ereignete sich am Einstieg zur Nordwand in einer Höhe von etwa 2600 Metern. Drei Gruppenteilnehmer wurden verschüttet, konnten aber von ihren Kameraden geborgen werden, schilderte Olaf Reinstadler von der Bergrettung Sulden der APA. Einer der Verschütteten wurde schwer verletzt. Ein weiterer Alpinist, der nicht unter den Eistrümmern begraben wurde, ist jedoch durch die herabbrechenden Brocken ebenfalls schwer verletzt worden.
Die sechs Bergsteiger aus der Schweiz, Deutschland und Liechtenstein hatten sich gegen 4.30 Uhr am Einstieg zur Nordwand befunden, als das Eis abbrach. Zwei der Nicht-Verschütteten begannen sofort mit der Bergung ihrer Kameraden und alarmierten die Rettungskräfte.
Neben dem Rettungshubschrauber „Pelikan 1“ wurde die Schweizer Flugrettung „Rega“ alarmiert. Im Einsatz standen zudem die Bergrettung Trafoi und Sulden mit rund zwanzig Mann, Feuerwehr, Weißes Kreuz und die Carabinieri von Sulden.
Der im oberen Vinschgau liegende, stark vergletscherte Ortler ist der höchste Berg Südtirols und der Hauptgipfel der Ortleralpen. Seine Nordwand gilt unter Alpinisten als anspruchsvolle Tour. Sie besitzt die größte Eiswand der Ostalpen. (APA)