Misstrauen gegenüber Spanien wächst: Rekord-Risikoaufschläge
Am Pfingstmontag stieg der Risikoaufschlag von spanischen zu deutschen Staatsanleihen auf den höchsten Wert seit der Euro-Einführung.
Madrid/Frankfurt - Das Misstrauen gegenüber dem Euro-Krisenland Spanien wird immer größer: Am Pfingstmontag stieg der Risikoaufschlag von spanischen zu deutschen Staatsanleihen auf den höchsten Wert seit der Euro-Einführung. Im richtungweisenden Zehnjahresbereich legte der Aufschlag auf bis zu 508 Basispunkte zu.
Der neue Rekordstand bedeutet: Während Deutschland mit aktuell 1,37 Prozent so wenig Zinsen wie noch nie für zehnjährige Schulden zahlt, muss Spanien mit rund 6,41 Prozent ein Vielfaches dessen und so viel Rendite wie selten zuvor bieten. Der Höchstwert wurde indes im Herbst 2011 mit etwa 6,7 Prozent erreicht. Seinerzeit sah sich die Europäische Zentralbank (EZB) gezwungen, mit Anleihekäufen und später mit massiven Geldspritzen für die Euroraum-Banken zu intervenieren.
Auch Italien muss höhere Zinsen bieten
Auch Italien muss immer mehr Zinsen für neue Schulden bieten. Am Montag lag die Rendite bei einer Versteigerung zweijähriger Nullkupon-Anleihen bei 4,037 Prozent, wie die italienische Notenbank in Rom mitteilte. Das sind fast 0,7 Prozentpunkte mehr als bei einer vergleichbaren Auktion am 24. April. Einen Monat zuvor hatte das Zinsniveau mit 2,35 Prozent sogar noch niedriger gelegen. Höhere Zinsen für neue Schulden stellen für die ohnehin angespannte Budgetlage der drittgrößten Euro-Wirtschaft eine starke Belastung dar. (APA/dpa)